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Landtagswahl Salzburg 2018

Wahlverhalten nach Alter

Salzburg hat gewählt. Die ORF/SORA/ISA Wahltagsbefragung beruht auf telefonischen Interviews mit 1.231 Wahlberechtigten, die zwischen 19. und 22. April durchgeführt wurden (zur Methodik).

Keine Wechselstimmung in Salzburg

Bei der aufgrund des Salzburger Spekulationsskandals vorgezogenen Landtagswahl 2013 hatten die WählerInnen mit großer Mehrheit eine negative Entwicklung des Landes konstatiert und SPÖ und ÖVP große Verluste eingefahren.

Im Jahr 2018 hat sich die Stimmung gewandelt:

  • Die Bevölkerung sieht überwiegend eine konstante (45%) bis positive (34%) Entwicklung Salzburgs.
  • Nur eine Minderheit von 19% beklagt Verschlechterungen.

Personen, die eine positive Entwicklung sehen, haben insbesondere die ÖVP gewählt, sie erhält in dieser Gruppe 62% der Stimmen.
Personen, die eine negative Entwicklung sehen, haben überdurchschnittlich FPÖ gewählt.

Wer hat wen gewählt?

Die Wahltagsbefragung zeigt auch bei dieser Landtagswahl deutliche Unterschiede im Wahlverhalten unterschiedlicher soziodemographischer Gruppen.

Unterschiede nach Alter und Geschlecht

Wie bei der Landtagswahl 2013 erzielte die ÖVP bessere Resultate unter Älteren und erreichte in der Gruppe der Ab-60-Jährigen 52% der Stimmen.

  • SPÖ und Grüne wurden überdurchschnittlich von jungen Frauen gewählt
  • Die FPÖ erreichte ihr bestes Ergebnis hingegen unter jungen Männern

Unterschiede nach formaler Bildung

  • Die ÖVP erzielt ihr bestes Ergebnis unter Personen mit Fachschul-Abschluss (BMS), die SPÖ unter Personen mit Pflichtschule als höchster abgeschlossener Ausbildung.
  • Die FPÖ ist unter Personen mit Lehrabschluss besonders stark (29%), liegt aber diesmal in dieser Gruppe deutlich hinter der ÖVP (41%).
  • In der Gruppe mit Universitätsabschluss liegen die Grünen mit 29% noch vor ÖVP und SPÖ. Insbesondere Frauen mit höherer formaler Bildung (zumindest Matura) haben die Grünen gewählt.

Wahlmotive und Themen im Wahlkampf

ÖVP überzeugt mit Spitzenkandidat Haslauer

Wichtigstes Wahlmotiv  für die ÖVP war mit großem Abstand Spitzenkandidat Wilfried Haslauer gefolgt von der bisherigen Arbeit und den inhaltlichen Standpunkten der Partei. In einer fiktiven Direktwahl des Landeshauptmannes würde Wilfried Haslauer mit 46 Prozent noch vor seiner Partei liegen.
Eine Unterstützung der Bundesregierung war nur für 2% der ÖVP-WählerInnen das wichtigste Wahlmotiv.

Hinsichtlich der im Wahlkampf diskutierten Themen stach unter ÖVP-WählerInnen keines besonderes heraus; am häufigsten wurde noch über „Zuwanderung“ diskutiert (34% „sehr häufig“).

SPÖ spricht KernwählerInnen mit sozialen Themen an

Als wichtigstes Wahlmotiv nannten SPÖ-WählerInnen die inhaltlichen Standpunkte der Partei. Wie die abgefragten Wahlkampfthemen zeigen, ging es dabei vor allem um Gesundheit und Pflege sowie Sozialleistungen.

Fünf Prozent der SPÖ-WählerInnen nannten als wichtigstes Wahlmotiv, dass sie ein „Gegengewicht zur Bundesregierung“ schaffen wollten.

FPÖ mit Themen Zuwanderung, Sicherheit sowie Spitzenkandidatin

Für WählerInnen der FPÖ waren neben den inhaltlichen Standpunkten der Partei (für 21% wichtigstes Wahlmotiv) auch Spitzenkandidatin Marlene Svazek (13%), der Wunsch, dass die Partei in die Regierung solle (13%), sowie die Ansicht, die FPÖ sei „gut für die Zukunft Salzburgs“ (12%) wichtige Wahlmotive.

Hinsichtlich der Wahlkampf-Themen standen für FPÖ-WählerInnen klar Zuwanderung (von 57% „sehr häufig diskutiert“) sowie Sicherheit (45%) im Vordergrund.

Grün-WählerInnen diskutierten Umweltthemen und Bildung

Für Grün-WählerInnen standen bei dieser Wahl mit großem Abstand die inhaltlichen Standpunkte der Partei im Vordergrund, d.h. vor allem Umweltschutz (von 61% im Wahlkampf „sehr häufig diskutiert“) sowie Bildung und Ausbildung (53%).

Im Vergleich der Parteien haben die WählerInnen der Grünen auch besonders häufig über die Maßnahmen der neuen Bundesregierung diskutiert (48% „sehr häufig“).

Separate Auswertungen für die anderen Parteien sind aufgrund der Stichprobengröße nicht möglich.

Welche Parteien in die nächste Regierung?

Welche Parteien sollen nach Meinung der Befragten in der nächsten Landesregierung vertreten sein?

  • Rund vier von zehn ÖVP-WählerInnen wünschen sich die FPÖ als Partner, je rund ein Viertel aber auch die Grünen und die SPÖ.
  • Rund die Hälfte der SPÖ-WählerInnen würden sich neben der SPÖ die Grünen in einer Landesregierung wünschen, ebenso viele sprechen sich für eine Koalition mit der ÖVP aus.
  • Die FPÖ-WählerInnen wünschen sich mit großer Mehrheit (80%) eine Zusammenarbeit mit der ÖVP.
  • Die Grün-WählerInnen sind in dieser Frage gespalten: Jeweils rund die Hälfte bevorzugt eine Zusammenarbeit mit ÖVP bzw. SPÖ.