Der SORA Poll of the Polls hat bei dieser Gemeinderatswahl die Stärke von Grünen, ÖVP und NEOS präzise eingrenzen können. Das tatsächliche Ergebnis lag jedoch im Fall der SPÖ 2 Prozentpunkte über, im Fall der FPÖ 2 Prozentpunkte unter der im Poll of the Polls angegebenen Bandbreite.

Recall-Gewichtung führte diesmal zu Verzerrung in der Prognose

SORA verwendet für den Poll of the Polls die Methode der Recall-Gewichtung. Dazu wird im Rahmen der Wahlumfrage auch die Rückerinnerung an das Wahlverhalten bei der letzten Nationalratswahl 2013 und der Wiener Gemeinderatswahl 2010 erhoben. Parteien, die in den Rückerinnerungsfragen unter bzw. über dem tatsächlichen Wahlergebnis liegen, werden mittels Gewichtung korrigiert.

Dieses Verfahren setzen wir ein, da es bei den Wahlen der letzten Jahre zu guten Schätzungen geführt hat. So konnte auch der Poll of the Polls bei der Wienwahl 2010 die sonstigen veröffentlichten Umfragen korrigieren, die die FPÖ zu niedrig und die ÖVP zu hoch eingeschätzt hatten. Bei der Wien-Wahl 2015 war die Rückerinnerungs-Gewichtung hingegen bei FPÖ und SPÖ nicht in der Lage, das in den übrigen Umfragen veröffentliche Bild eines knappen Abstands zwischen SPÖ und FPÖ zu korrigieren.

Erklärung der Wahlmotive nicht betroffen

Die Erklärung der Wahlmotive in der Wahltagsbefragung ist von diesem Prognosefehler nicht betroffen. Die Verzerrung der Recall-Gewichtung wurde mit Vorliegen der ersten Hochrechnung (max. Abweichung vom Endergebnis: 0,26) korrigiert, sodass die ab 18 Uhr veröffentlichten Ergebnisse (Wer hat wen gewählt?) dem tatsächlichen Wahlverhalten entsprechen.

Für die vor 18 Uhr veröffentlichten Motive (z.B. Einschätzung der Lebensqualität in Wien) ergaben sich nur in Einzelfällen Abweichungen im Ausmaß von maximal 2 Prozentpunkten, zum Beispiel bei der Frage nach der für die Zukunft gewünschten Koalition in Wien und bei der Frage nach der Zufriedenheit mit der Stadtregierung.