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Anteil an positiven Testresultaten: Leichter Anstieg

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Bisher waren 18% aller Tests positiv – Tendenz leicht steigend und warum wir das beobachten müssen

Bis 28.3.2020, 8h morgens, wurden in Österreich 42.750 COVID19-Tests durchgeführt. Davon waren 7.697 positiv, das sind genau 18,0%.

Dieser Prozentsatz ist erstaunlich starken täglichen Schwankungen unterworfen. So lagen am 22.3., 8h, um 2823 mehr Tests vor als 24 Stunden zuvor. Der Zuwachs an positiv Getesteten im gleichen Zeitraum war 362, also 13% der neu hinzugekommen Tests.

Tags darauf (23.3., 8h) waren 28% der neu dazugekommenen Tests positiv. Für diese hohen Tages-Schwankungen haben wir derzeit keine eindeutige Erklärung. Klar ist, dass es sich bei der vom Gesundheitsministerium veröffentlichten Zahl um diejenigen Tests handelt, für die es  bereits Resultate gibt. Das heißt, ein geringer Prozentsatz an positiven Tests kann nicht daran liegen, dass die Tests noch ausgewertet werden müssten – denn ein Test, der nicht ausgewertet wurde, kommt als nicht als „durchgeführt“ in die Statistik.

Wir haben bereits beim Blick auf die relativen Zuwachsraten und die absoluten Zuwächse den Weg gewählt, Vier-Tages-Mittel zu analysieren. Aufgrund der täglichen Schwankungen des Anteils der positiven Testrate nehmen wir auch hier die Informationen aus vier Tagen. Dies scheint sich zu bewähren, um nicht Zeit und Energie mit dem Interpretieren des Auf und Ab von Tagesschwankungen zu verschwenden.

Wir berechnen daher, wie viele neu Erkrankte in  4 x 24 = 96 Stunden dazugekommen sind und dividieren diese Zahl durch die im gleichen Zeitraum dazugekommenen Anzahl an ausgewerteten Tests. Hier das Ergebnis:

Wir beobachten hier einen leichten Anstieg. Zwischen 24.3. 8h, und 28.3., 8h kamen 14.359 Tests dazu, im gleichen Zeitraum wurden 3.211 Neuerkrankungen gemeldet. D.h. der derzeit aktuellste Vier-Tages-Anteil an positiven Ergebnissen beträgt 22,4%.

Worauf deutet diese moderate Steigerung der hin? Das ist nicht ohne weiteres zu beantworten.

Es kann daran liegen, dass die Tests zielgerichteter in den gefährdeten Gruppen gemacht werden, also das System lernt, vor allem jene zu testen, die eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine Infektion haben.

Es kann daran liegen, dass es in der Bevölkerung mit der Zeit mehr und mehr Fälle gibt und die Wahrscheinlichkeit für ein positives Resultat im Einzelfall höher ist. Wobei: Selbst wenn bereits 2 % der Bevölkerung das Corona-Virus haben sollten (das wissen wir derzeit nicht), ist wird bei den Testungen offenbar der Teil der österreichischen Bevölkerung getestet, der eine mindestens zehnmal höhere Wahrscheinlichkeit hat, infiziert zu sein.

Diese Relation – also den Anteil der positiven an allen ausgewerteten Tests – sollten wir in den kommender Zeit weiter beobachten. Geht dieser Anteil  stark und nachhaltig hinauf (d.h. über mehrere Tage gemittelt, einzelne Ausreißer hatten wir wie erwähnt ja immer wieder), dann wäre das ein Zeichen, dass wir mit dem Testen offenbar nicht mehr „nachkommen“. Dann müssten die Zahlen an Erkrankten mit noch größerer Vorsicht interpretiert werden, weil sie den tatsächlichen Verlauf offenbar unterschätzen.