Die aktuellen Zahlen des von SORA und IFES im Auftrag der AK Oberösterreich erhobenen Arbeitsklima Index wurden am 3.3. in einer Pressekonferenz präsentiert. Als feinfühliger Seismograph für die Lage der ArbeitnehmerInnen gibt die jüngste Erhebung Grund zur Besorgnis: Immer mehr Menschen sehen ihre Aussichten am Arbeitsmarkt pessimistisch.
Pessimismus steigt
Waren im Jahr 2008 noch 52 Prozent der Meinung, bei einem Verlust des Arbeitsplatzes sehr oder eher leicht eine neue Stelle zu finden, sinkt dieser Wert in der aktuellen Auswertung auf nur noch 45 Prozent. Bei den Arbeitssuchenden glauben nur 21 Prozent, dass sie leicht einen akzeptablen Job finden können.
Mehrheit der Älteren besorgt
Insbesondere ältere ArbeitnehmerInnen sind klar pessimistisch hinsichtlich ihrer Arbeitsmarktchancen: Weniger als die Hälfte (46%) der 36- bis 45-Jährigen und nur mehr ein Viertel der über 45-Jährigen schätzen ihre Chancen als gut ein. Unter den bis 25-Jährigen sind hingegen 60 Prozent optimistisch.
Noch dramatischer die Lage bei den älteren Arbeitssuchenden: Nur mehr jede/r Zehnte der Arbeitssuchenden über 46 Jahre glaubt noch daran, leicht eine neue Stelle finden zu können.
Bildung gibt Hoffnung
Klar optimistischer sehen ihre Chancen am Arbeitsmarkt Menschen mit höherer Bildung und Qualifikation: 37 Prozent der Beschäftigten mit Pflichtschulabschluss sehen ihre Möglichkeiten eine neue Stelle zu finden positiv; unter jenen mit Matura oder Universitätsabschluss sind es mehr als die Hälfte (54 Prozent).
Verschärft wird diese Problematik durch die bestehende Weiterbildungskluft in Österreich, denn: Je höher das Bildungsniveau bereits ist, umso häufiger bilden sich Menschen weiter bzw. werden ihnen Weiterbildungen ermöglicht. Besonders benachteiligt sind in diesem Zusammenhang LeiharbeiterInnen: Nur 39 Prozent sind mit ihren Weiterbildungsmöglichkeiten zufrieden – gegenüber 63 Prozent bei den regulär Beschäftigten.
Die Berechnung des Arbeitsklima-Index beruht auf vierteljährlichen Umfragen unter österreichischen ArbeitnehmerInen. Die Stichprobe von rund 4.000 Befragten pro Jahr ist repräsentativ ausgewählt, so dass daraus relevante Schlüsse für die Befindlichkeit aller ArbeitnehmerInnen gezogen werden können.
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