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Wien ist mehrsprachig und tolerant

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Einstellungen zu Zuwanderung und Integration 2023

SORA wurde von der Stadt Wien – Abteilung Integration und Diversität - mit der Durchführung einer Studie zum Thema „Zusammenleben in Wien“ beauftragt. Dazu wurde eine repräsentative Befragung unter n=1.104 Wiener:innen ab 16 Jahren durchgeführt. Die Stichprobe wurde nach Migrationshintergrund geschichtet, d.h. es wurden insgesamt n=403 Personen mit Migrationshintergrund (Türkei, Nachfolgestaaten Jugoslawiens ohne Slowenien sowie weitere Herkunftsländer) befragt. Die Erhebung erfolgte durch Jaksch Research GmbH telefonisch und online im Zeitraum von 20. Februar bis 29. März 2023.

Fast die Hälfte der befragten Wiener:innen kann alltägliche Unterhaltungen in zwei Sprachen führen, etwas mehr als ein Drittel sogar in drei oder mehr Sprachen. Unter Wiener:innen mit Migrationshintergrund kann sich mehr als die Hälfte in drei oder mehr Sprachen im Alltag verständigen, etwas mehr als ein Drittel kann das zumindest in zwei Sprachen.

Teuerung als größtes Problem

Für 92% ist die Teuerung sehr oder ziemlich problematisch. Im Rating der einzelnen Problembereiche finden sich die Zuwanderung aus dem Ausland und die Aufnahme und Unterbringung von Menschen auf der Flucht auf dem vierten und fünften Platz der abgefragten Themen: Beides wird von ungefähr zwei Drittel der Wiener:innen als sehr oder ziemlich problematisch empfunden.

Soziale Kontakte werden in Nachbarschaften gepflegt

Ein Viertel der Wiener:innen lebt in Nachbarschaften mit starken sozialen Interaktionen. Zwei Drittel leben in Nachbarschaften, in denen nur loser Kontakt untereinander gepflegt wird. Weniger als jede:r Zehnte wohnt in einer Nachbarschaft, in der überhaupt keine Form sozialen Kontakts besteht.

Geteilte Meinung zu Zuwanderung

Die Bevölkerung ist bei der Beurteilung der Zuwanderung nach Wien geteilter Meinung. Mehr als die Hälfte sagt, dass es zu viel Zuwanderung gibt; 43% finden, dass der bestehende Anteil an Zuwanderung nach Wien in Ordnung ist, oder größer sein könnte.

Grätzl als Orte des Zusammenhalts

Fragt man die Menschen, wo das Zusammenleben mit Migrant:innen gut funktioniert, werden die Grätzl am besten beurteilt: Fast die Hälfte der Wiener:innen ist der Meinung, dass das Zusammenleben in Wien insgesamt gut funktioniert, 58% sagen das über den Bezirk.  Für die eigene Nachbarschaft sind es sogar rund zwei Drittel, die das Zusammenleben zwischen Alteingesessenen und Zugewanderten als gut beschreiben.

Kontakt und soziale Beziehungen mit Zugewanderten alltäglich

Der Kontakt mit zugewanderten Wiener:innen am Arbeitsplatz findet fast so häufig statt wie der Kontakt mit anderen Menschen außerhalb des Haushalts insgesamt. Zwei Drittel der Wiener:innen haben Freund:innen, die aus einem anderen Land zugewandert sind, fast die Hälfte der Wiener:innen hat Familienmitglieder, auf die das zutrifft.

Empathie statt Abschottung

Mehr als drei Viertel der Wiener:innen sind der Ansicht, dass man Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, Schutz bieten muss.
Zugewanderte leisten wertvolle Beiträge zu Lebensqualität und Wirtschaft
Ungefähr zwei Drittel der Wiener:innen sehen positive Auswirkungen von Zuwanderung auf die Lebensqualität und das Arbeitskräftepotential in Wien. Die Befürchtung, dass Zuwanderung die Arbeitsverhältnisse in Wien verschlechtern würde, hat keine Mehrheit unter den Wiener:innen.

Verständigung durch Sprache

Mehr als neun von zehn Wiener:innen finden es für gelungene Integration wichtig, dass zugewanderte Menschen Deutsch sprechen. Ebenso sagen neun von zehn, dass die Toleranz gegenüber anderen Menschen ein wichtiger Teil gelungener Integration ist und zugewanderte Wiener:innen auch eine Arbeit haben sollen, um in die Gesellschaft integriert zu sein.

Nur ein Drittel ohne Interesse an österreichischer Staatsbürgerschaft

Rund die Hälfte der Nicht-Staatsbürger:innen möchte die österreichische Staatsbürgerschaft erwerben. 17% der befragten Nicht-Staatsbürger:innen möchte in den nächsten zwei Jahren einen Antrag auf Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft stellen, 9% in den nächsten drei bis fünf Jahren. 23% möchten zu einem späteren Zeitpunkt einen Antrag auf die österreichische Staatsbürgerschaft stellen. Ungefähr ein Drittel der Nicht-Staatsbürger:innen hat kein Interesse an der österreichischen Staatsbürgerschaft.

Diskriminierungen im öffentlichen Raum

Die meisten Diskriminierungserfahrungen finden in Wien im öffentlichen Raum statt. Allerdings berichten sechs von zehn Wiener:innen mit Migrationshintergrund oder mit einem im Ausland geborenen Elternteil, dass sie in den vergangenen 12 Monaten in Wien nicht diskriminiert wurden.