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News

SORA-Frauenbarometer (2008-2009)

Projekte

Das Sicherheitsempfinden von Frauen in Wien

Im Auftrag der Frauenabteilung der Stadt Wien hat SORA im Herbst 2008 eine repräsentative Befragung unter 800 Mädchen und Frauen ab 12 Jahren in Wien durchgeführt. Untersucht wurde Sicherheit als zentraler Aspekt der Lebensqualität von Frauen, sowohl im Sinne sozialer Sicherheit als auch im Sinne persönlicher Sicherheit im Wohnumfeld und im öffentlichen Raum.

Hohes Sicherheitsgefühl in der Wohnumgebung

Neun von zehn der befragten Frauen (89%) fühlen sich in ihrer Wohnumgebung sicher oder ziemlich sicher. Eva Zeglovits, Projektleiterin bei SORA, erläutert dazu: "Wichtige Einflussvariablen auf das Sicherheitsempfinden in der Wohnumgebung sind die Wohnverhältnisse. Frauen fühlen sich umso weniger sicher, je größer das Wohngebäude, in dem sie leben, ist. Unter den für die Sicherheit relevanten Institutionen genießt die Polizei das größte Vertrauen, gefolgt von den Gerichten und den RechtsanwältInnen."

80% erleben nie oder nur selten bedrohliche Situationen im öffentlichen Raum
35% der Befragten gaben an, dass sie im öffentlichen Raum nie bedrohliche Situationen erleben, fast die Hälfte (45%) erlebt solche Situationen selten. Im Dunkeln fühlen sich die Wienerinnen in der Wohnung, im Auto, im Taxi und in der Innenstadt am sichersten. Am wenigsten sicher fühlen sie sich auf Parkplätzen, auf großen Grünanlagen, in Parkgaragen und in Unterführungen.

Wunsch nach mehr Kontrolle

Eine der zentralen Forderungen von Frauen ist der Wunsch nach mehr Kontrolle. Offenbar reagieren Frauen auf die zunehmende Individualisierung bzw. die abnehmende Einbindung in familiäre oder nachbarInnenschaftliche Netzwerke mit dem Wunsch nach Kontrolle durch die Öffentliche Hand.
Besonders betroffen von subjektiver Unsicherheit sind Pensionistinnen, im Haushalt tätige Frauen, Frauen mit geringem Einkommen und Frauen, die in großen Wohnanlagen leben.

Angst vor Arbeitslosigkeit und Verarmung

Als zentrale Einflussfaktoren für das Sicherheitsempfinden im öffentlichen Raum wurden neben der allgemeinen Zufriedenheit mit der Sicherheit in Wien die Zufriedenheit mit der sozialen Sicherheit und mit dem Gesundheitszustand identifiziert. Die Zukunftserwartungen der Frauen in diesen Belangen sind von besonderer Bedeutung, wobei die Grundeinstellung im Herbst 2008 sehr pessimistisch war: Es bestanden starke Ängste im Hinblick auf drohende Arbeitslosigkeit, Verarmung (vor allem im Alter), 2-Klassen-Medizin und Diskriminierung.

Der ausführliche Forschungsbericht steht auf der Seite der Frauenabteilung der Stadt Wien zum Download zur Verfügung (PDF, 430KB).