Wir heißen seit Dezember 2023
×

Die Seite www.foresight.at ist gerade im Aufbau. Diese Seite (sora.at) wird nicht mehr gewartet und im Frühjahr 2024 vom Netz genommen.

News

Den Weg nach der Hauptschule meistern

Projekte

Erste österreichische Längsschnittstudie zu Ausbildungs- und Berufswegen nach der Hauptschule

2011 hat SORA im Auftrag des Sozial- und Unterrichtsministeriums erstmals in Österreich eine Panelerhebung unter HauptschülerInnen der 8. Schulstufe durchgeführt: Knapp 4.000 Hauptschüler und Hauptschülerinnen wurden zu ihren Bildungsplänen und Berufswünschen befragt. In drei Folgebefragungen wurden die Jugendliche auf ihren Wegen nach der Haupt- und Pflichtschule begleitet.

Die Ergebnisse der fünften Welle der Studie stellen wir hier zum Download zur Verfügung:

Vier Typen an Übergangsverläufen

Ein zentrales Ergebnis des Ausbildungs- und Berufseinstiegspanels ist die Identifikation von unterschiedlichen Typen von Übergangsverläufe:

Der erste Verlaufstyp umfasst häufig männliche Jugendliche, die zumeist in eine duale Ausbildung einmünden, um nach erfolgreicher Lehrabschlussprüfung in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Zentrale Charakteristika dieses Typs sind: frühe Arbeitsorientierung (auch von Seiten der Eltern), schlechte schulische Leistungssituation, geringe Lernfreude und Schulzufriedenheit sowie ein niedriger Leistungsehrgeiz, der im Übergang jedoch steigt.

Der zweite Verlaufstyp weist die problematischsten Übergangswege auf: Diese Jugendlichen orientieren sich an einer Berufsausbildung in einer BMS, die aber nur knapp mehr als die Hälfte auch erfolgreich abschließt. Ein Viertel beginnt danach mit einer Zweitausbildung in Form einer Lehre. 30% erleben Drop-Outs. Weitere Charakteristika ähneln dem ersten Typ, die Schulzufriedenheit und Bildungsorientierung liegen jedoch höher als beim ersten Typ.

Der dritte Verlaufstyp besucht in der Regel eine fünfjährige BHS. Nur in Einzelfällen kommt es zu verzögerten Übertritten bzw. Abbrüchen. Auch ausbildungslose Episoden weisen die Jugendlichen dieses Typs nur sehr selten auf. Ein Drittel beginnt nach der BHS eine Erwerbstätigkeit, ein Fünftel ein Studium.

Der vierte Verlaufstyp absolviert in der Regel eine höhere Ausbildung an einer AHS, um im Anschluss ein Studium zu beginnen. Auch diese Ausbildungsverläufe sind als durchaus stabil einzuschätzen, wenngleich ein Fünftel der Jugendlichen erst im zweiten Jahr in eine AHS einmünden. Auffällig ist zudem, dass sich ein Zehntel der Jugendlichen nach der Matura weder in Ausbildung noch in Beschäftigung befindet.