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News

Beschäftigungschancen von Uni-AbsolventInnen II (2007)

Projekte

Folgeprojekt der AbsolventInnen-Studie aus dem Jahr 2006

Die Studienwahl hat einen starken Einfluss auf spätere Berufschancen und Beschäftigungsmöglichkeiten. Um die Auswirkungen dieser Entscheidung auf ihre heutige Situation auf dem Arbeitsmarkt zu beleuchten, untersuchte SORA im Auftrag des AMS den Berufseinstieg von jungen AkademikerInnen der folgenden Studienrichtungen: Geschichte, Humanmedizin, Rechtswissenschaften, Translationswissenschaft und Veterinärmedizin.

Einen Bericht zur Studie finden Sie hier als Download.

Berufseinstieg

Zwischen einem Drittel und drei Viertel der befragten AbsolventInnen haben angegeben, bisher gar keine Probleme bei der Stellensuche gehabt zu haben. Insbesondere im Anschluss an das Studium der Rechtswissen-schaften kann von einem vergleichsweise reibungslosen Berufseinstieg ausgegangen werden. 71% der befragten Jus-AbsolventInnen geben an, bisher keine Einstiegs-Schwierigkeiten gehabt zu haben.

Bei AbsolventInnen der Studienrichtungen Geschichte, Humanmedizin und Translationswissenschaft berichtet ungefähr die Hälfte von einem problemlosen Einstieg, bei den VeterinärmedizinerInnen ist es nur rund ein Drittel. Dass für das jeweilige Studienfach insgesamt nur wenige Stellen angeboten werden, ist vor allem für AbsolventInnen von Veterinärmedizin, Geschichte, Humanmedizin und Translationswissenschaft ein Problem.

Speziell VeterinärmedizinerInnen beklagen, dass die angebotenen Stellen entweder nicht den Gehaltsvorstellungen oder nicht den Vorstellungen über Arbeitsbedingungen entsprachen.

Ein spezifisches Problem der HumanmedizinerInnen ist das Warten auf einen Turnusplatz: Für fast die Hälfte der AbsolventInnen der Wiener (Medizin-)Universität ist dies hinderlich beim Berufseinstieg. Die vielfach geforderte Praxiserfahrung konnten fast alle der befragten AbsolventInnen im Laufe ihres Studiums sammeln.

Im Vergleich zu einer vorangegangenen Erhebung wird aber deutlich, dass die für diese Studie befragten AbsolventInnen in teilweise weit geringerem Ausmaß neben dem Studium erwerbstätig waren.

Qualität der Arbeitsplätze

Die überwiegende Mehrheit der Befragten ist angestellt und vollzeitbeschäftigt. Selbstständigkeit ohne Gewerbeschein ist insbesondere für TranslationswissenschafterInnen (15%) und VeterinärmedizinerInnen (26%) relevant. Dienstverhältnisse, die zu den sog. atypischen Beschäftigungsformen zählen, spielen aber nur eine untergeordnete Rolle. AbsolventInnen der Rechtswissenschaften sind bezüglich des Einkommens (70%) sowie der Aufstiegs- und Ent-wicklungsmöglichkeiten (72%) die mit teils großem Abstand zufriedensten unter den AbsolventInnen.

Unzufrieden mit dem Einkommen sind AbsolventInnen von Translationswissenschaft und Veterinärmedizin. Die besondere Situation der HumanmedizinerInnen (von denen etwas mehr als die Hälfte zum Befragungszeitpunkt den Turnus absolvierte) ist vermutlich die Ursache für die vergleichsweise geringe Zufriedenheit hinsichtlich Arbeitszeit und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben: Jeweils mehr als die Hälfte ist hier unzufrieden. Bei den anderen Studienrichtungen überwiegt die Zufriedenheit. Knapp zwei Drittel der jungen ÄrztInnen klagen über Überstunden und lange Dienste.

Auch VeterinärmedizinerInnen nennen Überstunden und lange Dienste sowie unregelmäßigen Arbeitsanfall als Belastungen. Letzteres ist auch ein relevanter Aspekt für AbsolventInnen von Translationswissenschaft. Arbeitsinhalte positiv bewertet Über alle Studienrichtungen hinweg zeigen sich die Befragten mit Ihrer beruflichen Tätigkeit insgesamt zufrieden.

Ein weiterer Aspekt, der bei allen Befragten hohe Zufriedenheit genießt, sind die Arbeitsinhalte. Hier liegt der niedrigste Wert bei 70% (HumanmedizinerInnen) und erreicht bei AbsolventInnen von Rechtswissenschaften und Veterinärmedizin 92%. AbsolventInnen von Geschichte und Translationswissenschaft sind nur zu einem geringen Ausmaß einschlägig berufstätig: Für nicht einmal 50% der Befragten sind hier Studienabschluss oder Studieninhalte Voraussetzungen für die derzeitige berufliche Tätigkeit.

Zufriedenheit mit der Studienwahl

Ein Indiz für die Zufriedenheit mit dem gewählten Studium und der Situation als Absolventin ist die Aussage, bei neuerlicher Studienwahl nochmals dasselbe Studienfach zu wählen. Besonders auffällig ist hier die große Unzufriedenheit der AbsolventInnen von Translationswissenschaft: Lediglich 49% würden heute wieder dieses Studium ergreifen. Wesentlich besser schneiden hier die anderen Studienrichtungen ab, rund drei Viertel der HistorikerInnen (75%) und HumanmedizinerInnen (73%) sowie 86% der Jus-AbsolventInnen würden erneut dasselbe Studium ergreifen, von den VeterinärmedizinerInnen würden dies 70% tun.

Ähnliche Ergebnisse zeigen die Antworten auf die Frage, ob sie ihr Studium StudienanfängerInnen weiterempfehlen würden. Die stärkste Zustimmung liegt hier mit 70% erwartungsgemäß bei den Jus-AbsolventInnen. Mit großem Abstand folgen danach die Studienrichtungen Geschichte und Humanmedizin mit 47% bzw. 45%. Am wenigsten empfehlenswert finden AbsolventInnen von Translationswissenschaft ihre eigene Studienrichtung (23%).

Die Studie wurde von SORA in Kooperation mit abif durchgeführt. Sie wurde 2008 mit einer Untersuchung des Berufseinstiegs, der Joberfahrungen und der Beschäftigungschancen von jungen FH-AbsolventInnen technischer Studienrichtungen fortgesetzt.