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Landtagswahl Tirol 2018: Wählerströme

Wählerströme ausgehend von der LTW 2013 in Prozent

Tirol hat gewählt. Die SORA Wählerstromanalyse, durchgeführt im Auftrag des ORF, beleuchtet die Wählerwanderungen ausgehend von der Landtagswahl 2013.

Zentrale Trends:

  • Eine Besonderheit bei dieser Wahl: Sechs Listen, die 2013 zusammen 19,4% der gültigen Stimmen erhalten hatten, sind diesmal nicht mehr angetreten, darunter Vorwärts Tirol mit 9,5% und 4 Mandaten.
  • Mit 10.000 Stimmen kann die ÖVP den größten Zugewinn von „Vorwärts Tirol“ erzielen. 32.000 Stimmen erhält sie von Personen, die 2013 nicht gewählt haben.
  • Die SPÖ-Zugewinne gegenüber 2013 kommen v.a. von den Grünen (9.000 Stimmen), NichtwählerInnen und Sonstigen der Landtagswahl 2013 (je 5.000).
  • Die FPÖ-Zugewinne kommen von NichtwählerInnen und Sonstigen der Landtagswahl 2013 (darunter das Team Stronach), von der ÖVP (5.000) sowie Fritz und Vorwärts (je 4.000).

Wählerströme im Detail

Die ÖVP kann 72% ihrer WählerInnen von 2013 wieder überzeugen.
Zugewinne erzielt sie insbesondere mit 32.000 Stimmen von NichtwählerInnen der Wahl 2013 sowie mit 10.000 Stimmen von der Liste „Vorwärts Tirol“, die diesmal nicht mehr zur Wahl angetreten ist.
24.000 ÖVP-WählerInnen von 2013 sind diesmal nicht zur Wahl gegangen. 5.000 Stimmen gingen an die FPÖ verloren.

Die SPÖ kann 71% der WählerInnen von 2013 mobilisieren.
Sie gewinnt insbesondere Stimmen von den Grünen (9.000), den NichtwählerInnen und Sonstigen (je 5.000) der Landtagswahl 2013 (KPÖ, Team Stronach, BürgerKlub-Tirol, Piraten Partei Tirol, Für Tirol, Die Christen).
Verluste erleidet die SPÖ vor allem an die Nichtwahl (7.000 Stimmen).

Die FPÖ überzeigt rund zwei Drittel ihrer WählerInnen von 2013 erneut.
Stimmenzugewinne verbucht sie von den NichtwählerInnen und den Sonstigen der Landtagswahl 2013 (je 8.000), der ÖVP (5.000) sowie Fritz und Vorwärts (je 4.000).
Nennenswerte Verluste erleidet die FPÖ nur an die Nichtwahl (6.000 Stimmen).

Die Grünen können rund die Hälfte ihrer WählerInnen von 2013 mobilisieren.
Sie gewinnen je 4.000 Stimmen von Vorwärts und den Sonstigen der Landtagswahl 2013.
Verluste erleiden die Grünen vor allem an die SPÖ (9.000) und die NEOS (4.000).

Die Liste Fritz überzeugt nur ein gutes Drittel (38%) ihrer WählerInnen von 2013 erneut.
Stimmenverluste gehen vor allem an FPÖ (4.000), SPÖ (3.000) und ÖVP (2.000).
Zugewinne erzielt die Liste Fritz mit 5.000 Stimmen vor allem von der Sonstigen der Landtagswahl 2013.

Die Neos ziehen erstmals in den Tiroler Landtag ein. Ihre Stimmen setzen sich wie folgt zusammen:
4.000 kommen von den Grünen, je 3.000 von ÖVP, Vorwärts und NichtwählerInnen von 2013 und je 1.000 von den anderen Parteien.

Die Landtagswahl im Vergleich zum Bundestrend


Das Wahlverhalten bei Landtagswahlen unterscheidet sich traditionell deutlich von Bundeswahlen. Eine Analyse von SORA im Auftrag des ORF beleuchtet, wie die Landesparteien im Vergleich zum Bundestrend abschneiden:

Landes-ÖVP mit starker Mobilisierung:
Trotz deutlich niedriger Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl kann die Landes-ÖVP rund drei Viertel aller ÖVP-WählerInnen der Nationalratswahl vom 15.10.2017 mobilisieren. Größere Zugewinne (9.000 Stimmen) kommen von FPÖ-WählerInnen der Nationalratswahl hinzu.

SPÖ und FPÖ hinter Bundesergebnis: AnhängerInnen blieben zuhause:
Über ein Drittel der WählerInnen von SPÖ und FPÖ bei der jüngsten Bundeswahl sind bei dieser Landtagswahl zuhause geblieben.

FPÖ mit Verlusten auch an ÖVP, Fritz und SPÖ:
Nur 41% der FPÖ-WählerInnen der Nationalratswahl haben auch am 25.2. bei der FPÖ ihr Kreuz gemacht. 9.000 haben sich bei der Landtagswahl für die ÖVP entschieden, 6.000 für die Liste Fritz und 5.000 für die SPÖ.

Wählerstromanalysen zum Download

Tabellen (PDF)