Kärnten hat gewählt. Die ORF/SORA/ISA Wahltagsbefragung beruht auf telefonischen Interviews mit 1.224 Wahlberechtigten, die zwischen 1. und 4. März durchgeführt wurden (zur Methodik).
Wie die Wahltagsbefragung zeigt, ist eine Mehrheit von 60% der Kärntner Wahlberechtigten mit der Arbeit der Landesregierung sehr oder ziemlich zufrieden.
FPÖ und ÖVP haben bei der Nationalratswahl in Kärnten rund 59% der Stimmen auf sich vereint. Aktuell liegt die Zufriedenheit mit der türkis-blauen Bundesregierung bei 42% (9% „sehr zufrieden“, 33% „ziemlich zufrieden“).
Mit Blick auf die Zukunft Kärntens sagen rund drei Viertel der Befragten, dass sie auf gute Lösungen der Politik vertrauen.
Die Wahltagsbefragung zeigt bei dieser Wahl deutliche Unterschiede im Wahlverhalten unterschiedlicher soziodemographischer Gruppen.
Die SPÖ profitiert bei dieser Wahl von der mehrheitlichen Zufriedenheit der KärntnerInnen mit der Landesregierung. Landeshauptmann Peter Kaiser kann über das Wahlergebnis seiner Partei hinaus mobilisieren und hätte bei einer fiktiven Direktwahl eine absolute Mehrheit erhalten (54%): Für 33% der SPÖ-WählerInnen ist Peter Kaiser laut eigener Angabe das wichtigste Wahlmotiv gewesen.
Inhaltlich waren für SPÖ-WählerInnen soziale Themen zentral (Sozialleistungen, Arbeitsplätze, Gesundheit und Pflege) sowie der Protest gegen die Maßnahmen der Bundesregierung.
Vor allem Personen, die pessimistisch in die Zukunft blicken, haben bei dieser Landtagswahl FPÖ gewählt. Inhaltlich stand dabei klar das Zuwanderungsthema im Vordergrund (66% haben darüber im Wahlkampf „sehr häufig diskutiert“).
Weitere häufig genannte Wahlmotive sind neben Inhalten und der bisherigen Arbeit der Partei auch das Motiv, dass die FPÖ in die Landesregierung kommen bzw. wieder Erste in Kärnten werden solle. 2% der FPÖ-WählerInnen nannten als ihr wichtigstes Wahlmotiv, dass sie dadurch ihre Unterstützung der Bundesregierung ausdrücken wollten.
Nachteilig wirkt sich nach wie vor das Hypo-Desaster auf die FPÖ aus: Personen, die die Verantwortung daran vor allem bei ihr sehen (38% der Befragten), haben kaum FPÖ gewählt.
Wahlmotive für die ÖVP sind vor allem Inhalte und die bisherige Arbeit der Partei. Wie die Auswertung der häufig diskutierten Themen zeigt, geht es den ÖVP-WählerInnen dabei insbesondere um Wirtschaft, die Maßnahmen der neuen Bundesregierung sowie Zuwanderung.
Separate Auswertungen für die anderen Parteien sind aufgrund der Stichprobengröße nicht möglich.
Welche Parteien sollen nach Meinung der Befragten in der nächsten Landesregierung vertreten sein?
Wahltagsbefragung Methodik (Sample, Schwankungsbreiten)