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News

Karriere mit Lehre?

Arbeitsklima Index

Ein Lehrabschluss zahlt sich aus: Beschäftigte mit Lehrabschluss sind mit ihrer Arbeit grundsätzlich zufrieden.

Die aktuellen Daten des Arbeitsklima Index zeigen eine deutlich höhere Zufriedenheit von LehrabsolventInnen im Vergleich zu Berufstätigen mit maximal Pflichtschulabschluss. Besonders hoch ist die Zufriedenheit, wenn in Hinblick auf das Geschlecht "untypische" Berufe gewählt werden. Frauen in “klassischen” Frauenbranchen arbeiten am häufigsten in Teilzeit und sind in Punkto Einkommen und Karriere oft benachteiligt.

Beschäftigte mit Lehrabschluss in allen Subdimensionen zufriedener

Das duale Ausbildungssystem zählt zu den österreichischen Erfolgsmodellen. Dennoch ist die Lehrlingszahl seit Jahrzehnten rückläufig. Dabei zeigt der Arbeitsklima Index durchwegs höhere Zufriedenheiten von Beschäftigten mit Lehrabschluss gegenüber jenen, die nach der Pflichtschule keine weitere Ausbildung absolviert haben. Bei den Karrierechancen um 14 Punkte, beim Einkommen, der allgemeinen Berufszufriedenheit und bei den eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt um jeweils zwölf Punkte. Fast zwei Drittel sind zufrieden mit ihrem Einkommen – bei Personen mit maximal Pflichtschule sind es nur 44 Prozent.
Dementsprechend kommen 95 Prozent der Fachkräfte mit ihrem Einkommen über die Runden – bei 19% der Ungelernten reicht das Einkommen hingegen nicht aus. Dazu kommt, dass Personen mit abgeschlossener Lehre ihre Arbeitsplätze als sicherer beurteilen, mit ihren Rechten als Arbeitnehmer/-innen und ihrer sozialen Position zufriedener sind als jene, die maximal die Pflichtschule absolviert haben.

Höhere Zufriedenheit bei Fachkräfte in "untypischen" Berufen

Die Berufswahl ist in Österreich nach wie vor stark geschlechtsspezifisch. Dabei bringt eine geschlechts-untypische Berufswahl auch Vorteile: Erlernen Männer einen "Frauenberuf", so sind sie später zufriedener mit ihrer Arbeit als Männer in Männerdomänen – was wohl daran liegt, dass Männer in Frauenbranchen häufiger zu Führungskräften ernannt werden. Sie verdienen dort auch um rund 400 Euro netto mehr als ihre weiblichen Kolleginnen. Umgekehrt sind auch Frauen in Männerdomänen zufriedener als in traditionellen Frauenjobs, weil sie dort mehr verdienen und bessere Entwicklungsmöglichkeiten vorfinden. Während Männer in Branchen wie z.B. dem Handel, Unterrichtswesen oder dem Gesundheits- und Sozialwesen auch das kollegiale Umfeld und den Führungsstil positiv hervorheben, ist  allerdings jede fünfte Frau mit Lehrabschluss in einem „klassischen“ Männerberuf mit der Beziehung zu den Kollegen nur mittel bis gar nicht zufrieden.
 

Acht von zehn Teilzeitjobs in Österreich in Frauenhand, fast die Hälfte unzufrieden mit dem Einkommen

Frauen arbeiten nach wie vor häufiger in Teilzeit als Männer. Auch wenn Teilzeitbeschäftigte insgesamt zufriedener mit der Arbeitszeitregelung sind, weniger Überstunden machen und weniger unter Zeitdruck stehen als Vollzeitkräfte, kommen sie seltener mit ihrem Einkommen aus. 45 Prozent der Teilzeitbeschäftigten sind mit ihrem Einkommen mittel bis gar nicht zufrieden. Im Vergleich dazu sind es unter den Vollzeitbeschäftigten 31 Prozent. Fast zwei Drittel der Teilzeitbeschäftigten kommt kaum oder gar nicht mit dem Einkommen aus, im Vergleich zu 44 Prozent der Personen in Vollzeit. Nicht alle Frauen arbeiten freiwillig in Teilzeit, ein Viertel möchte gern mehr Stunden arbeiten.