Die aktuellen Daten des von SORA und IFES im Auftrag der AK Oberösterreich erhobenen Arbeitsklima Index wurden am Freitag, den 27. April, in einer Pressekonferenz präsentiert. Demnach ist die Zufriedenheit mit dem Einkommen stark gesunken, ebenso die Zufriedenheit mit den Rechten als ArbeitnehmerIn und mit der sozialen Position.
Gesellschaftlicher Status sinkt
Der Arbeitsklima Index bleibt zwar insgesamt fast unverändert – er ging nur um einen Punkt auf 107 zurück – im Detail zeigen sich aber dramatische Veränderungen: So liegt der Teilindex „Erwartungen“ aktuell mit einem Wert von 55 sogar unter den Werten zur Zeit der Krise (56 bis 57). Ebenso im Keller ist das Gefühl der Beschäftigten, an der Gesellschaft angemessen teilhaben zu können: Nur mehr 64 Prozent sind mit ihren Rechten als ArbeitnehmerIn zufrieden – der Tiefstwert seit 1997. Mit ihrem sozialen Status sind 63 Prozent der Beschäftigten zufrieden, was sogar den Tiefstwert seit Beginn des Arbeitsklima Index vor 15 Jahren bedeutet.
Niedrig Qualifizierte besonders betroffen
Besonders betroffen von diesen Verlusten an Teilhabechancen fühlen sich jene Beschäftigte, die ihre Ausbildung mit der Pflichtschule beendet haben. In dieser Gruppe stürzte der Arbeitsklima Index innerhalb des letzten Jahres von 104 auf 96 Punkte ab. Zum Vergleich: ArbeitnehmerInnen mit Matura oder höherer Bildung liegen aktuell bei einem Indexwert von 111. – In aktuellen Projekten analysiert SORA daher spezifisch die soziale Lage niedrig qualifizierter Jugendlicher (mehr) sowie von HauptschulabsolventInnen (mehr).
Vielen reicht Einkommen nicht
Dramatisch stieg innerhalb eines Jahres der Anteil jener Beschäftigten (44 auf 50 Prozent), die mit ihrem Einkommen nur noch knapp auskommen. Addiert man zu dieser Zahl die elf Prozent derjenigen, die mit ihrem Einkommen gar nicht auskommen, so sind es insgesamt mehr als 60 Prozent der österreichischen ArbeitnehmerInnen, deren Einkommen kaum oder nicht mehr ausreicht.