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News

Städtebarometer: Vier von zehn sind „Zugereiste“

Projekte

Junge suchen bessere Jobchancen in der Stadt

Mobiles Österreich

Während Zuwanderung aus dem Ausland ein öffentlich präsentes Thema ist, bleiben andere Mobilitätsströme im Land oft unbeachtet: Dabei zeigen Daten des Städtebarometers, dass in Österreichs Städten und größeren Gemeinden bereits 40% der Bevölkerung „Zugereiste“ sind, d.h. sie sind erst im Laufe ihres Lebens in ihre aktuelle Wohngemeinde zugezogen.

Der Großteil der Zugezogenen – und insbesondere die Jüngeren – kommt aus einer kleineren Gemeinde oder Stadt in eine größere. Auf der anderen Seite ist auch eine bedeutende (Rück-)Wanderung aus Zentralorten in das Umland zu beobachten: So liegt der Zuzügler-Anteil etwa in einigen Regionen Niederösterreichs bei über 50 Prozent.

Auf der Suche nach besseren Berufschancen

In der Liste der wichtigsten Gründe für einen Wohnortwechsel liegen berufliche Motive an erster Stelle, vor allem bei Männern: Mehr als die Hälfte der befragten Männer, die nicht seit Geburt in ihrer Wohngemeinde leben, sind wegen des eigenen Arbeitsplatzes dorthin gezogen. Private bzw. familiäre Gründe wie das Zusammenziehen mit einem Partner werden von rund einem Drittel der Befragten als Grund für ihren Wohnortwechsel genannt. Andere Motive wie die Verbesserung der Wohnsituation, Aus- und Weiterbildung oder der Wunsch nach dem Leben im Grünen spielen hingegen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.

Wie die nähere Analyse zeigt, sind es insbesondere die größeren Städte, die für junge, höher qualifizierte Befragten aufgrund der besseren beruflichen Möglichkeiten attraktiv sind. Aber auch die eigene Aus- und Weiterbildung wird von 12% der Befragten als Grund für ihren Umzug „in die Stadt“ angeführt.

Folgen, Motive und Herausforderungen für die Regionalentwicklung

Starke Zu- oder Abwanderung zwischen den österreichischen Regionen wird die Politik in kommenden Jahrzehnten vor große Herausforderungen stellen. Seit fünfzehn Jahren liefert SORA in zahlreichen Forschungsprojekten wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlagen für die Verkehrsentwicklung und -planung, die regionale Siedlungsentwicklung und Infrastrukturqualität oder die Bedarfsplanung in der Wohnbaupolitik.

Im Zentrum dieser Forschung steht insbesondere die Frage, wie die Menschen selbst Umbruchprozesse erleben, welche Bedürfnisse sie haben und welche Motive beispielsweise hinter Mobilitätsentscheidungen stehen. Planungsprozesse in der Stadt- und Regionalentwicklung können so auf die konkreten Lebensumstände und Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet werden.

Komplexe Methodik

Die Stadt- und Regionalentwicklung ist eine Querschnittmaterie, deren Erforschung häufig eine Kombination unterschiedlicher Datenquellen und Erhebungsmethoden erfordert:
SORA wertet die großen Datensätze aus Forschung und Verwaltung aus, um längerfristige sozio-demographische Trends, aber auch kleinräumige Entwicklungen zu ermitteln. Ergänzend geben persönliche Befragungen Auskunft über subjektive Umzugspläne und -motive, die Zufriedenheit mit Infrastruktur, Lebensqualität und Wohnangeboten oder die Akzeptanz und Wahl von Verkehrsmitteln. Und sie erlauben Rückschlüsse auf Einflussmöglichkeiten für die Politik.

  • Presseunterlage "Städtebarometer 2014" zum Download (PDF)

  • Zur Studie: Einmal jährlich führt SORA im Auftrag des Österreichischen Städtebundes eine Erhebung zum "Lebensgefühl in Österreichs Städten" durch. Befragt werden rund 1.000 BewohnerInnen ab 16 Jahren der 251 Mitgliedsgemeinden des Städtebundes.