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ÖsterreicherInnen sagen Nein zu maßgeschneiderten Internet-Informationen

Täglich hinterlassen wir auf unserem Weg durch das Internet Daten, ob wir es wissen oder nicht. Online-Dienste wie Suchmaschinen speichern diese Daten und leiten Suchergebnisse und Kaufvorschläge davon ab.

Ob und wie österreichische Internet-NutzerInnen diese „Filter-Bubble“ – ein vom Internetaktivisten Eli Pariser geprägter Begriff – wahrnehmen und wie sie dazu stehen hat SORA im Auftrag der Telekom Austria Group in einer repräsentativen Befragung untersucht, die am 18. September im Rahmen eines Pressegesprächs präsentiert wurde.

ÖsterreicherInnen wollen keinen Informations-Maßanzug – höchstens beim Shoppen

Der Wunsch nach bzw. das Bewusstsein für die Personalisierung von Inhalten ist primär eine Altersfrage. Nur 56% der österreichischen InternetnutzerInnen sind personalisierte Angebote schon einmal aufgefallen. Vor allem Männer, unter 30-Jährige und NutzerInnen mit Matura oder Studienabschluss achten auf solche personalisierten Angebote. Interessant dabei: Obwohl die Anbieter laut eigenen Aussagen diese Personalisierung in erster Linie zur Hilfestellung und Verbesserung des Angebots einsetzen, findet die Mehrheit der Befragten diese nicht hilfreich. Nur 9% sagen, personalisierte Suchergebnisse bei Suchmaschinen wie Google oder Yahoo seien „sehr hilfreich“, 29% halten diese für „ziemlich hilfreich“. Am ehesten werden personalisierte Angebote bei Shopping-Seiten wie z.B. Amazon und bei Suchmaschinen gewünscht. Bei Nachrichtenportalen und sozialen Netzwerkseiten wie z.B. Facebook wünscht sich nur noch ein Viertel der Befragten Personalisierung.

Ihre Daten, bitte

Insgesamt glauben 63% aller Internet-UserInnen in Österreich, dass Suchmaschinen Daten ihrer NutzerInnen speichern. Am häufigsten genannt wurden „alte Suchanfragen“ (60%), „besuchte Websites“ (43%) und „persönliche Daten“ (32%). Überraschend wenige Befragte aber glauben, dass auch technische Daten wie z.B. die IP-Adresse oder Cookies gespeichert werden. Laut Ansicht der befragten UserInnen sind vor allem die Inhalte der Suchergebnisse, Werbung bzw. Anzeigen und die Reihenfolge der Suchergebnisse personalisiert.

Ich seh, ich seh, was du nicht siehst: Das Google-Experiment

Wie es mit der Personalisierung in der Praxis aussieht, haben 53 zufällig ausgewählte Personen anhand eines Experiments überprüft: Die drei Begriffe „Euro“, „Echt“ und „Zukunft“ wurden bei Google zur Suche eingegeben und darauffolgend in Hinblick auf Vorkommen, Reihenfolge und Art der Empfehlungen von SORA verglichen. Das Ergebnis ist eindeutig: Unterschiede gab es je nach individuellen Merkmalen wie Geschlecht, Alter und Region schon beim ersten Suchergebnis. So haben etwa Männer beim Suchbegriff „Euro“ öfter den Link zur Seite der UEFA zur Fußball-„Euro“ erhalten, Frauen hingegen seltener und wenn, dann erst ab der dritten Stelle.

future.talk 2012

Mehr zum Thema Internet und Personalisierung bietet der diesjährige future.talk der Telekom Austria Group: Am 9. Oktober diskutiert Hannes Ametsreiter (Telekom Austria) gemeinsam mit Jared Cohen (Director des Think Tanks „Google Ideas“), Eli Pariser (Polit-Aktivist und Autor) und dem Philosophen Slavoj Žižek.

 

Bildquelle: quartarolo, www.sxc.hu