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News

Karriere, Einkommen, Vereinbarkeit

Arbeitsklima Index

Arbeitsklima Index spiegelt massive Ungleichheiten hinsichtlich der beruflichen Chancen von Männern und Frauen.

Zum ersten Mal seit der Wirtschaftskrise liegen Männer und Frauen beim Arbeitsklima Index gleichauf – die aktuellen Daten wurden am 6.5. präsentiert. Die Krise wirkte sich zunächst vor allem auf männerdominierte Branchen negativ aus, aber die Situation wird nun besser eingeschätzt. Frauen erlebten hingegen eine ausgeprägte Verschlechterung der Lage seit dem Frühjahr 2010. Lagen sie vor einem Jahr noch um drei Punkte vor den Männern, liegen beide nun gleichauf bei 108 Indexpunkten.

Index zeigt differenzierte Unterschiede nach Geschlechtern

Eine Analyse der umfassenden Längsschnitt-Daten des Arbeitsklima Index erlauben differenzierten Aufschluss über die Unterschiede nach Geschlechtern: Demnach haben Frauen vor allem im Teilindex Arbeit einen höheren Wert, da sie sich in geringerem Ausmaß von physischen und psychischen Belastungen betroffen fühlen.

Umgekehrt ist das Bild hingegen bei den Erwartungen hinsichtlich Karriereentwicklung und Aufstiegschancen: Nur 52 Prozent der berufstätigen Frauen sind aktuell zufrieden, bei den Männern sind es 59 Prozent. Insbesondere zwischen Arbeiterinnen und Arbeitern ist die Differenz groß: Während 46 Prozent der männlichen Arbeiter mit ihren Karrierechancen zufrieden sind, sind es unter Arbeiterinnen nur 32 Prozent.

Weiblicher Karriereknick

Berufliche Führungspositionen werden von 17 Prozent der Männer aber nur neun Prozent der Frauen eingenommen. Dementsprechend ist auch die Verteilung innerhalb der Führungskräfte: Zwei Drittel (67 Prozent) sind männlich, ein Drittel (33 Prozent) weiblich. Ein weiterer Aspekt: Je größer das Unternehmen und je höher positioniert der Führungsbereich in einem Unternehmen ist, desto eher findet man Männer als Führungskräfte. Frauen befinden sich viel öfter auf den unteren Führungsebenen.

Nach wie vor manifestiert sich in den Daten der Karriereknick aufgrund von Kinderbetreuung bzw. der oft schlechten Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Während unter den jüngeren Führungskräften noch 43 Prozent Frauen sind, sinkt dieser Anteil mit steigendem Alter: Der Frauenanteil an 26- bis 35-jährigen Führungskräften beträgt 36 Prozent, an 36- bis 45-jährigen 34 Prozent und an über 46-jährigen Führungskräften sind es nur noch 31 Prozent.

Massiver Gender Pay Gap

Im europäischen Vergleich sind die Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern in Österreich besonders ausgeprägt, wobei die größten Differenzen bei Führungskräften zu finden sind. Dort erreichen Frauen durchschnittlich nur rund 70 Prozent der Stundenverdienste der Männer –  und das wirkt sich auf die Stimmung aus: Weibliche Führungskräfte liegen bei einem Indexwert von 111, das sind nur zwei Punkte über dem Index von Frauen ohne leitende Funktion. Der Unterschied bei den Männern macht hingegen fünf Punkte (112 zu 107) aus.

 

Bildquelle: lusi, scx.hu