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Gut vorbereitet in die Pension

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Umfassende Evaluierung zeigt Hebel für zielgenaue Pensionsinformationen

Pensionsmitteilungen haben aufgrund der Steigerung der Lebenserwartung, wiederholter Pensionsreformen sowie einer erhöhten individuellen Verantwortung für die Pensionsvorsorge an Bedeutung gewonnen. Im Jahr 2020 erhielten bereits rund 383.000 Personen eine solche Mitteilung von ihrem Pensionsversicherungsträger. Um diese Aussendungen zu optimieren, hat SORA im Rahmen des Projekts TRAPEZ und im Auftrag des Sozialministeriums eine umfassende Evaluierung der Vorausberechnungsmitteilungen 2015-2020 durchgeführt.

Ergebnisse zu den Mitteilungen 2015-2018

Die Vorausberechnungsmitteilung erfüllt einen wichtigen Informationsbedarf. Sie vermittelt der Zielgruppe Orientierung, Planbarkeit und Sicherheit für die näher kommende Lebensphase der Pension. Zentrale Ergebnisse zu den Aussendungen 2015-2018 sind:

  • Informationen zur Pensionshöhe besitzen die höchste Relevanz. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Vorausschau auf die Nettopensionshöhe für die Zielgruppe noch größere Bedeutung besäße als der Bruttowert.
  • Abhängig von der Lebenslage und dem Informationsgrad sind auch andere Inhalte der Vorausberechnungsmitteilung – die Zeitpunkte der Pensionsantritte bzw. Auskunftsstellen – nützlich.
  • Für viele Befragte wäre in Hinblick auf eine bessere Pensionsvorsorge eine frühere Information wünschenswert gewesen. Ein Informationsbedarf besteht also bereits deutlich früher, etwa ab dem 25. Lebensjahr. Dann kann die Vorausberechnungsmitteilung einen Nutzen zur Steuerung der finanziellen Absicherung in der Pension entfalten.
  • Die automatische und postalische Aussendung der Pensionsinformation stellt die leichte Zugänglichkeit der Information sicher. Bestehende Online-Angebote werden nur von einem geringen Anteil aktiv genutzt und erreichen insbesondere Personen mit hohen Bildungsabschlüssen und gutem Pensionswissen.
  • Die Vorausberechnungsmitteilung ist in ihrer bisherigen Form sehr gut verständlich, das Sprachniveau und die Gestaltung sind angemessen.

Ergebnisse zur Mitteilung 2020

Die Vorausberechnungsmitteilung wurde auf Basis der Empfehlungen der ersten Evaluierung 2015–2018 adaptiert und erneut einer Evaluierung unterzogen. Ausgewählte Erkenntnisse:

  • Die Vorausberechnungsmitteilung erfährt eine breite Beachtung: Sie erreicht 81% der Zielgruppe. 79% aller AdressatInnen lesen die Aussendung zumindest stellenweise
  • Ein Viertel ist von der prognostizierten Pensionshöhe negativ überrascht. Das weist auf eine Informationslücke zur Höhe der Altersvorsorge so kurz vor der Pension hin. Der Informationsgrad hängt maßgeblich vom Bildungsabschluss bzw. dem sozialen Status ab: ArbeiterInnen sowie Versicherte ohne Matura fühlen sich schlechter zu ihrer Pension informiert.
  • Ein Drittel passt die Pensionspläne aufgrund der dargestellten Informationen zumindest in geringem Ausmaß an. Insofern erzielt die Vorausberechnungsmitteilung Handlungsrelevanz und beeinflusst Entscheidungen rund um den Pensionsantritt. Diese Wirkung entfaltet sie insbesondere bei einer Diskrepanz zwischen der erwarteten und der tatsächlichen Pensionsvorsorge. Die Möglichkeit, auf die Pensionsvorsorge in der späten Erwerbsphase maßgeblich Einfluss zu nehmen, ist allerdings beschränkt

Empfehlungen

Damit die Vorausberechnungsmitteilung zu einer besseren Pensionsvorsorge beitragen kann, steht sie vor der Herausforderung, eine angemessene Informationsleistung für bisher weniger gut informierte Gruppen – das sind häufig Versicherte ohne Matura sowie ArbeiterInnen – zur Verfügung zu stellen:

  • - Um negative Überraschungen bei der Pensionshöhe zu vermeiden, ist es notwendig, Informationen auch für jüngere Altersgruppen zur Verfügung zu stellen. Nur dann kann die Pensionshöhe noch merklich verbessert werden.
  • Darüber hinaus ist eine einfache Sprache besonders wichtig. Inhalte müssen noch leichter als bisher aufbereitet werden.
  • Dennoch braucht es auch mehr persönliche Informationen, die die Nachvollziehbarkeit der Pensionsvorausberechnung erleichtern und das Vertrauen in die Prognose sichern.
    Von einer mehrstufigen Information, deren Informationsgehalt schrittweise ansteigt, profitieren alle AdressatInnen. Eine umfassendere Pensionsmitteilung mit mehr persönlichen Informationen und zielgruppenspezifischen Beilagen – etwa zur Ausgleichszulage bei kleinen Pensionen – kann auch zu einer Reduktion des Beratungsbedarfs infolge der Aussendung beitragen.