Die aktuellen Zahlen des von SORA und IFES im Auftrag der AK Oberösterreich erhobenen Österreichischen Führungskräfte Monitor wurden am Freitag, den 29. Juli, in einer Pressekonferenz präsentiert. Demnach sind die über 500.000 Führungskräfte in Österreich deutlich zufriedener im Job als ArbeitnehmerInnen ohne Leitungsfunktionen. Die Chancen auf beruflichen Aufstieg sind jedoch ungleich verteilt.
Aufstieg lohnt sich
Führungskräfte liegen im Österreichischen Arbeitsklima Index aktuell fünf Punkte über Nicht-Führungskräften und sind also deutlich zufriedener in ihrem Job. Zwar fühlen sie sich stärker durch Zeitdruck, Veränderungen im Arbeitsumfeld oder psychischen Druck belastet. Auf der anderen Seite sind Führungskräfte in vielen Aspekten wie z.B. dem Einkommen, den Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten oder den Mitbestimmungsmöglichkeiten im Unternehmen wesentlich zufriedener als Personen ohne Leitungsfunktionen.
Weniger weibliche Führungskräfte
Aufstiegschancen sind keineswegs für alle gleich, wobei Faktoren wie Alter und Bildung eine entscheidende Rolle spielen. Nach wie vor bringt aber auch allein die Geschlechtszugehörigkeit für Frauen deutlich schlechtere Karrierechancen mit sich. Über zwei Drittel der Führungskräfte sind in Österreich männlich, wobei der Anteil der Frauen in den letzten drei Jahren um drei Prozentpunkte weiter gesunken ist. Insbesondere in Industrie und Gewerbe sowie im Handel haben sich die Aufstiegschancen für Frauen verschlechtert.
Migrationshintergrund als Karrierebremse
Neun Prozent der Führungskräfte in Österreich haben einen Migrationshintergrund – das heißt entweder sie selbst oder zumindest ein Elternteil wurden nicht in Österreich geboren. Unter den Beschäftigten ohne Leitungsaufgaben liegt ihr Anteil hingegen bei 13 Prozent.
Die Aufstiegschancen sind für Personen mit Migrationshintergrund also noch immer schlechter. Und auch höhere Bildung verbessert diese Chancen weniger stark als in der Gruppe ohne Migrationshintergrund: So schaffen es nur sieben Prozent der MigrantInnen mit Maturaabschluss, aber jede/-r fünfte (21 Prozent) ohne Migrationshintergrund in eine leitende Position. Und auch unter UniversitätsabsolventenInnen zeigen sich Benachteiligungen für MigrantenInnen (26 gegenüber 21 Prozent Führungskräfte), allerdings weniger deutlich ausgeprägt.
Der Österreichische Führungskräfte Monitor
Der Österreichische Führungskräfte Monitor beschäftigt sich mit der Situation von Beschäftigten in Leitungspositionen. Diese Gruppe umfasst mehr als 500.000 Arbeitnehmer/-innen in Österreich. Ihre Situation beschreibt die Arbeiterkammer Oberösterreich seit August 2009 regelmäßig im Österreichischen Führungskräfte Monitor. Während bislang in der Forschung meist nur die oberste Ebene, also die der Spitzenmanager, thematisiert wurden, macht der Führungskräfte Monitor auch den Arbeitsalltag des mittleren Managements zum Thema.
Downloads
- Newsletter der AK Oberösterreich (PDF)
- Präsentationsfolien zur Pressekonferenz am 29. Juli 2011 (PDF)
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