Der Österreichische Arbeitsklima Index zeigt: Seit 2016 sinkt der Anteil der Beschäftigten, deren Einkommen kaum ausreicht. Dennoch sagen aktuell noch 46 Prozent, dass ihr Lohn oder Gehalt kaum oder gar nicht zum Leben reicht.
Frauen in Teilzeit stark betroffen
Frauen sind aufgrund einer hohen Teilzeitquote überdurchschnittlich stark von niedrigen Einkommen betroffen. Eine weitere Risikogruppe sind Personen mit niedriger Bildung, die häufiger nur Jobs in schlecht entlohnten Branchen finden.
Jene Berufe, unter denen Personen am häufigsten angaben, gar nicht oder nur kaum mit dem Einkommen auszukommen, sind daher häufig Branchen, in denen vor allem Frauen arbeiten:
- 79 Prozent der KosmetikerInnen und FriseurInnen sagen, dass sie kaum oder gar nicht mit dem Einkommen auskommen.
- 77 Prozent der KassiererInnen
- 75 Prozent der Reinigungskräfte
- 74 Prozent der KellnerInnen im Gastgewerbe
Armutsfalle Arbeitslosigkeit
Ein über die Jahre relativ stabiler Anteil von derzeit sechs Prozent sagt, mit dem Einkommen gar nicht auszukommen. Auffällig ist vor allem die hohe Betroffenheit bei ehemals Arbeitslosen: 23 Prozent der Beschäftigten, die in den vergangenen zwölf Monaten einmal arbeitslos waren, haben jetzt Jobs, von denen sie nicht leben können. Ihr Median-Einkommen ist um 300 Euro geringer als bei Beschäftigten, die in den vergangenen zwölf Monaten durchgehend gearbeitet hatten.
Unzufrieden mit dem Leben
Die Lebenszufriedenheit von Personen, die mit ihren Einkommen nicht leben können, ist um 18 Prozentpunkte niedriger als bei jenen, die mit ihrem Einkommen auskommen. 57 Prozent sind mit ihrer sozialen Position in der Gesellschaft unzufrieden. Und besonders dramatisch: 84 Prozent glauben nicht, später einmal von der Pension leben zu können. Bei jenen, deren Einkommen ausreicht, sind es nur 13 Prozent.