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Partizipation und Partizipationsmöglichkeiten für Wienerinnen mit Migrationshintergründen

Im weiteren Sinn haben über die Hälfte der Wienerinnen und Wiener einen Migrationshintergrund. Das heißt entweder sie oder zumindest ein Elternteil ist im Ausland geboren bzw. besitzt eine andere Staatsangehörigkeit. In einer umfassenden Studie hat SORA nun erstmals die Lebenssituation und die gesellschaftliche Beteiligung von Frauen mit Migrationshintergründen erforscht.

Mehrsprachige Erhebung unter 1.200 Wienerinnen

Grundlage der Studie ist eine telefonische Erhebung unter n=1.202 Wienerinnen ab 16 Jahren:

  • 252 Wienerinnen ohne Migrationshintergrund
  • 427 Wienerinnen mit Migrationshintergrund aus einem EU/EFTA-Staat
  • 523 Wienerinnen mit Migrationshintergrund aus einem Drittstaat

Die Interviews wurden auf Deutsch (64%) und in zahlreichen Fremdsprachen durchgeführt. Die Daten wurden gewichtet, um repräsentative Aussagen sowohl für alle Wienerinnen als auch für die drei unterschiedlichen Gruppen treffen zu können.

Migrantinnen sind jünger

Deutlich sind die Altersunterschiede zwischen den drei Gruppen: Nur rund ein Drittel der Wienerinnen ohne Migrationshintergrund sind unter 45. Hingegen gut die Hälfte mit einem EU/EFTA-Hintergrund und sogar 71% mit Drittstaats-Hintergrund.
Ein Viertel der Wienerinnen ohne Migrationshintergrund haben Kinder im eigenen Haushalt. Hingegen 30% der Frauen mit einem EU/EFTA-Hintergrund und die Hälfte der Wienerinnen mit Drittstaats-Hintergrund.

Mehrheit mit österreichischer Staatsbürgerschaft

Unter den Wienerinnen mit EU-EFTA-Hintergrund haben 55% die österreichische Staatsbürgerschaft. Unter den Wienerinnen mit Drittstaats-Hintergrund sind es 59%. Rund ein Fünftel mit EU/EFTA-Hintergrund und rund ein Viertel mit Drittstaats-Hintergrund wurden bereits in Österreich bzw. in Wien geboren und zählen damit zur zweiten Generation.

Beteiligung an Wahlen

Bei den vergangenen Wiener Gemeinderatswahlen war ein Viertel aller WienerInnen aufgrund ihrer ausländischen StaatsbürgerInnenschaften nicht wahlberechtigt
Die österreichischen Staatsbürgerinnen mit Migrationshintergründen nahmen an diesen Wahlen im selben Ausmaß teil wie die Wienerinnen ohne Migrationshintergrund.

Positive Einstelllungen zur Gleichberechtigung

Unter den Wienerinnen ist eine positive Einstellung zu unterschiedlichen Aspekten der Gleichberechtigung von Frauen und Männern weit verbreitet. Dies gilt auch für die Wienerinnen mit unterschiedlichen Migrationshintergründen: Jeweils zumindest drei Viertel der Befragten stimmen positiven Aussagen zur Gleichberechtigung in Beruf, Gesellschaft und Erziehung zu.
Dabei äußert innerhalb der Gruppe der Wienerinnen mit Drittstaats-Hintergrund die zweite Generation in noch höherem Ausmaß positive Einstellungen zur Gleichberechtigung als die erste Generation.

Ungleichheiten im Bildungssystem…

Wienerinnen mit Drittstaats-Hintergrund haben im Durchschnitt niedrigere Bildungsabschlüsse und erleben seltener Bildungsaufstieg als die anderen Bevölkerungsgruppen. Dabei sind die Bildungsaspirationen der Jugendlichen in dieser Gruppe keineswegs niedriger.
Bei den jüngeren Frauen mit Drittstaats-Hintergrund sowie der zweiten Generation ist allerdings ein erkennbarer Aufholprozess im Gange.

… und beim Einkommen

Sowohl bei den Vollzeit als auch bei den Teilzeit erwerbstätigen Frauen verdienen die Wienerinnen mit Drittstaats-Hintergrund durchschnittlich weniger als die Wienerinnen mit EU/EFTA- oder ohne Migrationshintergrund.
Die persönlichen Einkommen aller drei Gruppen steigen mit den formalen Bildungsabschlüssen. Dennoch bleibt bei den Wienerinnen mit Drittstaats-Hintergrund unabhängig von Bildung und Erwerbsausmaß ein Einkommensrückstand bestehen.