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News

Führungskräfte in Österreich

Arbeitsklima Index

Die meist männlichen Führungskräfte sind in ihrer Tätigkeit spezifischen Herausforderungen ausgesetzt, aber auch zufriedener.

Spezifische Herausforderungen

Die rund 418.000 Führungskräfte in Österreich leisten wöchentlich circa 2 Stunden mehr als vertraglich vereinbart, das zeigt die aktuelle Auswertung des Führungskräfte Monitors. Darin sind jene Personen als Führungskraft definiert, die im Arbeitsklima Index angeben, eine Leitungsfunktion für mindestens eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter auszuüben.

Für ein Drittel der Führungskräfte sind Überstunden keine Ausnahme: 33 Prozent machen laut eigenen Angaben häufig Überstunden, 46 Prozent gelegentlich. Der Anteil steigt mit der Anzahl der MitarbeiterInnen unter der Leitung: Bei Führungskräften mit mehr als 15 Mitarbeitern/-innen sind es sogar 47 (häufig) und 42 Prozent (gelegentlich). Hinzu kommt Zeitdruck ohne Zeit zum Verschnaufen, ein Drittel berichtet von wechselnden Arbeitsabläufen, technischen und organisatorischen Veränderungen, seelisch belastender Arbeit sowie Unterbrechungen der Freizeit.

Dennoch hohe Zufriedenheit

Dennoch sind die Führungskräfte deutlich zufriedener als ihre MitarbeiterInnen: Sie erreichen 114 Punkte im Arbeitsklima Index, um 6 Punkte mehr als Beschäftigte ohne FührungsaufgabenDie Führungskräfte sind nicht nur mit ihrer Bezahlung, sondern vor allem mit ihren Gestaltungsmöglichkeiten, ihrer sozialen Position und ihren Rechten als ArbeitnehmerIn, sowie den Weiterbildungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten deutlich zufriedener als ihre MitarbeiterInnen. 

Führungspositionen nach wie vor männlich besetzt

Die Aufstiegschancen in eine leitende Funktion sind aber nicht gleich verteilt. Frauen, Jüngere und MigrantInnen schaffen wesentlich seltener den Sprung in eine leitende Position. Die Gruppe der älteren Männer ohne Migrationshintergrund und mit Bildungsgrad ab Matura sind mit einem Anteil von nur 5% in der Erwerbsbevölkerung vertreten, stellen aber 16% aller Führungskräfte.

Mehr als ein Viertel aller Führungskräfte mit mehr als 50 MitarbeiterInnen unter ihrer Leitung sind männlich.  Diese Ungleichheit wird durch eine Kennzahl verdeutlicht: Der Gender Leadership Gap (GLG) misst die Differenz zwischen dem Anteil von Frauen an allen unselbständig Beschäftigten in einer Branche und dem Anteil von Frauen in Führungspositionen.

In den vergangenen fünf Jahren waren 48 Prozent aller Beschäftigten in Österreich Frauen – aber nur 35 Prozent der Führungskräfte. Der GLG liegt damit bei minus 13 Prozent. Im Vergleich zu vor zehn Jahren hat er sich nicht verändert. Dieser Unterschied findet sich in fast allen Branchen, allerdings in unterschiedlich starker Ausprägung. Nur im Unterrichtswesen gibt es überdurchschnittliche viele Frauen in Führungspositionen.

Auch beim Einkommen haben männliche Führungskräfte einen Vorteil: Männliche Chefs verdienen durchschnittlich etwas mehr als 2.500 Euro netto pro Monat. Dem gegenüber steht ein Monatseinkommen von knapp 2.000 Euro von Frauen in Führungspositionen.

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Der Österreichische Arbeitsklima Index misst und beschreibt seit 22 Jahren vierteljährlich die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen aus Sicht der Arbeitnehmer/-innen. Alle Infos zum Arbeitsklima Index, der von SORA und IFES im Auftrag der AK Oberösterreich erhoben wird, finden Sie unter ooe.arbeiterkammer.at/arbeitsklima.