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Landtagswahl Burgenland 2005

Mit 52,2% gewinnt die SPÖ die absolute Mehrheit bei der Landtagswahl 2005 im Burgenland, das ist ein Plus von 5,7 Prozentpunkten gegenüber der Wahl im Jahr 2000. Die ÖVP konnte um einen Prozentpunkt auf 36,3% zulegen, die FPÖ musste starke Verluste (-6,9%) einstecken und hält nun bei 5,8%. Die Grünen verlieren leicht (-0,3%) und ziehen mit 5,2% der Stimmen wieder in den Landtag ein.

Auf den ersten Blick vermittelt das Wahlergebnis, dass es der SPÖ gelungen sei, viele WählerInnen der FPÖ für sich zu gewinnen. Die Wirklichkeit ist komplizierter, das zeigt die Wählerstromanalyse, die SORA am Wahlabend für den ORF berechnet hat:

  • Die SPÖ kann vor allem NichtwählerInnen (11.000) und ehemalige WählerInnen ihrer Hauptkonkurrentin, der ÖVP (6.000), für sich gewinnen.
  • Die ÖVP verliert an die SPÖ (6.000), kann diese Verluste aber durch Zugewinne von der FPÖ mehr als wettmachen.
  • Beiden Großparteien ist eine sehr hohe Mobilisierung der eigenen WählerInnen gelungen, die SPÖ hat eine Behalterate von 88%, die ÖVP von 85%.
  • Die FPÖ hat in erster Linie an die ÖVP verloren (7.000 Stimmen) aber auch durch Wahlenthaltung viele Stimmen (6.000) eingebüßt.

Wählerströme

Die SPÖ gewinnt bei dieser Wahl massiv von den NichtwählerInnen (11.000 Stimmen). Weitere Zugewinne kommen von der ÖVP (6.000 Stimmen), an die sie im Gegenzug nur 2.000 Stimmen verliert: Das ergibt einen positiven Saldo von 4.000 Stimmen für die SPÖ. Die SPÖ weist auch die höchste Behalterate auf, sie konnte 88% ihrer WählerInnen von 2000 bei dieser Wahl wieder für sich mobilisieren.

Die ÖVP zieht 7.000 ehemals freiheitliche WählerInnen an, gibt jedoch gleichzeitig 6.000 an die SPÖ ab. Die Behalterate der ÖVP ist mit 85% sehr hoch.

Die FPÖ kann nur knapp mehr als ein Drittel ihrer WählerInnen der Landtagswahl 2000 (36%) wieder für sich mobilisieren. Sie verliert hauptsächlich an die ÖVP (7.000 Stimmen), 6.000 ehemals freiheitliche WählerInnen gingen dieses Mal nicht mehr zur Wahl. Nur 2.000 Stimmen wandern von der FPÖ zur SPÖ, weitere 1.000 zu den Grünen.

Die Grünen haben mit einer Behalterate von 55% ihre WählerInnen besser mobilisiert als die Freiheitlichen, ihre Zugewinne von SPÖ, ÖVP und NichtwählerInnen machen ihre Verluste an eben diese aber nicht wett. 2.000 Grün-WählerInnen aus dem Jahr 2000 gingen dieses Mal nicht zur Wahl, je 1.000 haben sich für eine der beiden Großparteien entschieden. 

Tabelle 1: Wählerwanderungen absolut in 1000 Stimmen

 

SPÖ '05

ÖVP '05

FPÖ '05

Grüne '05

ÖBWP '05

Nichtw. '05

Summe
'00

SPÖ '00

81

2

1

1

0

6

91

ÖVP '00

6

59

1

1

0

3

69

FPÖ '00

2

7

9

1

0

6

25

Grüne '00

1

1

0

6

0

2

11

Nichtw. '00

11

1

0

1

0

33

46

Summe '05

100

70

11

10

1

50

 

Beispiel: Von den SPÖ-WählerInnen 2000 haben 81.000 wieder SPÖ gewählt, 2.000 die ÖVP, 1.000 haben die FPÖ gewählt, etc.

 

Tabelle 2: Wählerwanderungen in Prozent

 

SPÖ '05

ÖVP '05

FPÖ '05

Grüne '05

ÖBWP '05

Nichtw. '05

Summe
'00

SPÖ '00

88%

3%

1%

1%

0%

7%

100%

ÖVP '00

8%

85%

1%

1%

0%

4%

100%

FPÖ '00

7%

28%

36%

4%

1%

24%

100%

Grüne '00

9%

13%

3%

55%

1%

18%

100%

Nichtw. '00

23%

1%

0%

3%

0%

72%

100%

Beispiel: Von den SPÖ-WählerInnen 2000 haben 88% wieder SPÖ gewählt, 3% die ÖVP, 1% die FPÖ, etc.