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Niederösterreich hat gewählt. Die ORF/SORA/ISA Wahltagsbefragung beruht auf telefonischen und Online-Interviews mit 1.224 Wahlberechtigten, die zwischen 24. und 28. Jänner durchgeführt wurden (zur Methodik).
Wie sehen die Niederösterreicher:innen die Entwicklung des Landes seit der letzten Landtagswahl? Die Wahltagsbefragung zeigt:
Das Thema „Inflation und steigende Preise“ ist klar jenes Thema, über das die Menschen im Laufe des Wahlkampfs am intensivsten diskutiert haben:
Nur mehr 56 % der Menschen haben 2023 Vertrauen, dass die Politik in Niederösterreich gute Lösungen für die kommenden Herausforderungen findet (23 % stimme sehr zu, 33 % stimme eher zu). Im Jahr 2018 waren es noch 73 % der Befragten gewesen (39 % stimme sehr zu, 34 % stimme eher zu).
Eine Mehrheit von 51% der ÖVP-Wähler:innen sieht die Entwicklung im Land positiv. Gefragt nach dem Hauptgrund für ihre Wahlentscheidung, nennen sie vor allem Kontinuität, d.h. „die bisherige Arbeit der Partei“ (28%), die Spitzenkandidatin Mikl-Leitner (15%) oder dass sie immer diese Partei wählen (14%).
Unter SPÖ-Wähler:innen wurden diesmal die inhaltlichen Standpunkte am häufigsten als wichtigstes Wahlmotiv genannt (von 41%), mit deutlichem Abstand gefolgt vom Stammwählermotiv („wähle immer diese Partei“, 13%).
Die Top-3-Themen im Wahlkampf waren für SPÖ-Wähler:innen „Inflation und steigende Preise“ (54% „sehr häufig diskutiert“), „Korruption“ (42%) sowie die „Sicherung der Energieversorgung“ (40%).
Unter jenen Menschen, die die Entwicklung des Landes negativ sehen, liegt die FPÖ klar auf dem ersten Platz, ebenfalls unter jenen, die im Wahlkampf sehr häufig über Inflation und steigende Preise diskutiert haben.
Die Top-3-Themen im Wahlkampf waren für FPÖ-Wähler:innen „Inflation und steigende Preise“ (63% „sehr häufig diskutiert“), „Zuwanderung und Integration“ (60%) sowie „Korruption“ (42%).
Separate Auswertungen für Grüne und NEOS sind aufgrund zu geringer Fallzahlen in der Stichprobe nicht möglich.
Die Wahltagsbefragung zeigt bei dieser Wahl deutliche Unterschiede im Wahlverhalten unterschiedlicher soziodemographischer Gruppen.
Die ÖVP schnitt unter Frauen mit 45% besser ab als unter Männern (34%), während die FPÖ häufiger von Männern gewählt wurde (29%).
Unter Erwerbstätigen ohne Matura schnitt die FPÖ mit 40% besonders stark ab. Bei Erwerbstätigen mit Matura liegt hingegen die ÖVP mit 34% voran, aber auch Grüne (19%) und NEOS (15%) erzielten in dieser Gruppe gute Ergebnisse.
In einer fiktiven Direktwahl hätte Johanna Mikl-Leitner 40% erhalten, Udo Landbauer 21% und Franz Schnabl 13%.
In der Wahltagsbefragung wurde auch gefragt, welche Parteien nach Meinung der Befragten in der nächsten Regierung vertreten sein sollten.
Neben ihrer eigenen Partei wünschten sich ÖVP-Wähler:innen die SPÖ (34%), SPÖ-Wähler:innen die Grünen (33%), die ÖVP (32%) bzw. die NEOS (29%) und FPÖ-Wähler:innen am ehesten die SPÖ (22%).