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Landtagswahl Niederösterreich 2018

Wahlverhalten nach Alter

Niederösterreich hat gewählt. Die ORF/SORA/ISA Wahltagsbefragung beruht auf telefonischen Interviews mit 1.208 Wahlberechtigten, die zwischen 25. und 28. Jänner durchgeführt wurden (zur Methodik).

Keine Wechselstimmung im Land

Rund vier von zehn Befragten (39%) sind mit der Entwicklung Niederösterreichs in den vergangenen fünf Jahren zufrieden und sehen diese eher positiv. Nur 16% sind der gegenteiligen Ansicht und sehen diese eher negativ. 43 % sagen, „es hat sich nichts verändert“ (Rest auf 100%: „weiß nicht“).

  • Mit 79% erhält die ÖVP unter Landeshauptfrau Mikl-Leitner die große Mehrheit der Stimmen der Zufriedenen.
  • Personen, die die Entwicklung des Landes negativ sehen, haben hingegen überdurchschnittlich FPÖ gewählt (46% in dieser Gruppe)

Mit Blick auf die Zukunft sagen fast drei Viertel der Befragten (73%), dass sie auf gute Lösungen der Politik in Niederösterreich vertrauen.

Weitere Wahlmotive

Positive Stimmung und Optimismus unter ÖVP-WählerInnen

Unter den ÖVP-WählerInnen sieht die große Mehrheit die vergangenen fünf Jahre positiv und vertraut auf gute Lösungen für die Zukunft Niederösterreichs.

Gefragt nach dem einen „Hauptgrund“ für ihre Wahlentscheidung, gaben jeweils rund ein Viertel der ÖVP-WählerInnen die Spitzenkandidatin sowie die bisherige Arbeit der Partei an, gefolgt von den inhaltlichen Standpunkten der Partei (19%).
Dabei zeigt sich Johanna Mikl-Leitner unter den ÖVP-UnterstützerInnen fest etabliert: Alle Befragten sehen sie als die „beste Spitzenkandidatin“ bei dieser Wahl.  

Hinsichtlich der im Wahlkampf diskutierten Themen sticht unter ÖVP-WählerInnen keines besonders heraus.

SPÖ punktet mit sozialen Themen und als Gegenpol zur Bundesregierung

Für SPÖ-WählerInnen waren diesmal vor allem die „inhaltlichen Standpunkte der Partei“ wichtig für ihre Wahlentscheidung.

Wie die Analyse der im Wahlkampf diskutierten Themen zeigt, ging es dabei vor allem um Soziales („Sozialleistungen“, von 56% der SPÖ-WählerInnen „sehr häufig“ im Wahlkampf diskutiert) und Arbeitsplätze (40% „sehr häufig diskutiert“).

Auf der anderen Seite zeigt die Wahltagsbefragung, dass auch die Gegnerschaft zur neuen Bundesregierung ein wichtiges Wahlmotiv für die SPÖ in Niederösterreich war:

  • 53% der SPÖ-WählerInnen haben über Maßnahmen der neuen Bundesregierung „sehr häufig“ diskutiert. 8% nannten es sogar als ihr Hauptmotiv für die Wahl, dass sie mit ihrer Wahl ein Gegengewicht  zur Bundesregierung schaffen wollten.
  • Dementsprechend sagen fast alle der befragten SPÖ-WählerInnen (86%), dass sie mit der bisherigen Arbeit der Bundesregierung unzufrieden sind.

FPÖ mit Themen Zuwanderung und Sicherheit

Für die FPÖ-WählerInnen – darunter viele Stronach-WählerInnen von 2013 – standen bei dieser Wahl die Themen im Vordergrund: Mit Abstand am häufigsten diskutiert haben sie im Wahlkampf über „Zuwanderung“ (82% „sehr häufig“) gefolgt von „Sicherheit“ (66%). Sozialleistungen und Arbeitsplätze wurden ebenfalls von vielen FPÖ-WählerInnen im Wahlkampf diskutiert (48 bzw. 45% „sehr häufig“).

  • Überdurchschnittlich stark ist unter FPÖ-WählerInnen (darunter viele ArbeiterInnen sowie Männer ohne Matura) der Zukunftspessimismus: Rund zwei Drittel (67%) meinen, dass die jungen Generation es in Zukunft schlechter haben wird.
  • Die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung ist hingegen – anders als bei vorangegangen Wahlen ohne FPÖ-Regierungsbeteiligung auf Bundesebene – sehr gering: Nur 11% der FPÖ-WählerInnen sind wenig/gar nicht mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden.

Separate Auswertungen der Motive für Grüne und NEOS sind aufgrund zu geringer Fallzahlen in der Stichprobe nicht möglich.

Wer hat wen gewählt?

Die Wahltagsbefragung zeigt bei dieser Wahl deutliche Unterschiede im Wahlverhalten unterschiedlicher soziodemographischer Gruppen.

Unterschiede nach Alter und Geschlecht

Die ÖVP erzielte bei dieser Wahl bessere Resultate unter Älteren und lag in der Gruppe 60+ bei 60%. Die Stimmen der Jüngeren teilen sich hingegen mehr und mehr auf.

  • Jüngere Frauen (bis 44) wählten überdurchschnittlich SPÖ, Grüne und NEOS
  • Jüngere Männer (bis 44) wählten überdurchschnittlich die FPÖ

Von den Bis-29-Jährigen wurden insbesondere Grüne und NEOS überdurchschnittlich gewählt.

Dies spiegelt einen stärkeren Wunsch nach Veränderung in dieser Gruppe: So stimmen unter den Bis-29-Jährigen 39% der Aussage „sehr“ zu, dass es in NÖ Zeit wäre, dass einmal eine andere Partei den Landeshauptmann stellt. (weitere 17% stimmen „ziemlich zu“).

Unterschiede nach Erwerbsstatus und Bildung

  • Unter ArbeiterInnen liegt bei dieser Wahl die FPÖ mit 42% der Stimmen an erster Stelle.
  • Unter Angestellten liegt die ÖVP mit 45% vor SPÖ (28%) und FPÖ (14%).
  • Unter öffentlich Bediensteten erreicht die ÖVP 48%, die SPÖ 25%.
  • SPÖ und ÖVP schneiden unter Personen mit und ohne Matura etwa gleich gut ab.
  • Die FPÖ ist in der Gruppe ohne Matura stärker (19%), Grüne und NEOS hingegen unter Personen mit Matura.