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Kritik und Partizipation - Pessimistische Jugendliche

Österreichische Jugendliche sind pessimistischer als ihre Altersgenossen in anderen EU-Ländern, das zeigt eine Sonderauswertung der Studie EUYOUPART.

62% glauben, dass ihre Arbeitsplatzsituation in 10 Jahren im Vergleich zu der jetzigen ihrer Eltern schlechter sein wird. Rund 19% rechnen mit einer besseren Situation, weitere 19% sind unentschieden.

"Fast zwei Drittel der österreichischen Jugendlichen sehen schwarz, was ihre Jobchancen, ihr Einkommen und die soziale Sicherheit angeht. Sie sind um einiges pessimistischer als andere junge EuropäerInnen", erklärt SORA-Geschäftsführer Günther Ogris, MA die Sonderauswertung.

Nur in Deutschland sind die Jugendlichen ähnlich pessimistisch (57% schlechtere Situation), ansonsten zeigt sich eine eher positive Haltung: So geben zum Beispiel 66% der jungen Franzosen und Französinnen an, dass sie eine bessere Arbeitsplatzsituation erwarten. Bei den BritInnen sind es sogar 79%, bei den EstInnen 84%.

Angst vor Abstieg

Auch beim Einkommen sind die österreichischen Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren Schlusslicht der Studie: 45% glauben, dass sie in 10 Jahren weniger verdienen werden als ihre Eltern jetzt, nur 31% meinen, dass ihr Einkommen besser als das ihrer Eltern sein wird.

Auffällig positiv sind hingegen die Erwartungen der jungen EstInnen: 90% glauben an ein höheres Einkommen, nur 2% erwarten ein niedrigeres als das ihrer Eltern. Doch auch in Finnland, Frankreich, Großbritannien Italien und der Slowakei sind mehr als die Hälfte der Jungen bezüglich ihres künftigen Einkommens positiv eingestellt.

Soziale Sicherheit

Noch stärker pessimistisch sind die Jugendlichen in Österreich beim Thema soziale Sicherheit. 62% glauben, dass sie in 10 Jahren weniger soziale Sicherheit zu erwarten haben als ihre Eltern jetzt. Dem stehen 12% gegenüber, die mit mehr sozialer Sicherheit rechnen. Die EstInnen glauben am stärksten an einen Aufstieg bei der sozialen Sicherheit (82% besser), gefolgt von der Slowakei (54% besser) und Großbritannien (43% besser). Niedrigere Werte finden sich in den klassischen Sozialstaaten Frankreich (22% besser, 42% schlechter) und Deutschland (14% besser, 64% schlechter).

Österreich: Ärmere haben mehr Angst

In Österreich sind Jugendliche mit subjektiv geringem Standard (8% aller Jugendlichen) pessimistischer als andere in Sachen Einkommen, Arbeitsplatzsituation und soziale Sicherheit. "Wer in Österreich 'unten' ist, hat Angst vor einem weiteren Abstieg", so Ogris.

Ihre Arbeitsplatzsituation in 10 Jahren schätzen diese Jugendlichen zu 78% als schlechter als die jetzige Situation ihrer Eltern ein (Durchschnitt 62%). Bei der Einkommenssituation sind es 61% negative Erwartungen (Durchschnitt 45%), bei der sozialen Sicherheit 80% (Durchschnitt 62%).

Die Presseaussendung zur Sonderauswertung vom März 2006 inklusive Grafiken können Sie hier abrufen.