EUYOUPART: Die Ergebnisse

Jugendliche beurteilen das vorherrschende politische System zunehmend kritischer, das zeigen die Ergebnisse von EUYOUPART. Als soziale und politische Ausdrucksform gewinnt der politische Protest unter den Jugendlichen an Bedeutung.

Ein Großteil der europäischen Jugend zeigt kein Interesse an der Politik. Die vorliegende Studie gibt aber Anlass zu der Hoffnung, dass mit zunehmendem Alter auch das Politikinteresse der jungen EuropäerInnen steigt. Die überwiegende Mehrheit der Jugendlichen hält die Wahlbeteiligung für die wirkungsvollste Form der politischen Partizipation, und ein vergleichsweise hoher Anteil nimmt ihr Wahlrecht auch in Anspruch.

Allerdings haben die Jugendlichen nur ein geringes Vertrauen in politische Parteien, auch wenn sich viele einer bestimmten Partei nahe fühlen. Das höchste Vertrauen wird NGOs entgegengebracht, deren Einfluss und Bedeutung immer mehr zunimmt. Die Jugendlichen halten die Mitarbeit in NGOs für wirkungsvoller als die Mitarbeit in politischen Parteien.

Pessimismus in Österreich und Deutschland

Ihre Zukunft nehmen die Jugendlichen äußerst unterschiedlich wahr: Während in Estland der Optimismus vorherrscht und in den anderen an der Studie teilnehmenden Ländern die Zukunft großteils positiv bewertet wird, macht sich in Deutschland und Österreich Pessimismus breit: Die Angst vor Verlust von Arbeit und Sozialleistungen ist hier groß.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Jugendlichen das vorherrschende politische System zunehmend kritischer beurteilen, aber nach wie vor ihre partizipativen Möglichkeiten im Rahmen der repräsentativen Demokratie wahrnehmen. Als soziale und politische Ausdrucksform gewinnt der politische Protest unter den Jugendlichen an Bedeutung. Neue soziale Bewegungen und neue politische Organisationen werden interessiert wahrgenommen und gegenüber den traditionellen bevorzugt, die Partizipation in diesem Rahmen ist im Steigen begriffen.

Mehr Informationen finden Sie im Final Comparative Report (pdf, ~1,4 MB, englisch)