Blick über den Tellerrand

SORA-Expertin Sabine Westphal stellte in einem Vortrag Partizipationsformen und politische Einstellungen Jugendlicher zwischen 15 und 25 Jahren in Europa vor. Sie rückte damit die Ergebnisse der Shell-Jugendstudie in einen europäischen Zusammenhang.

Politisches Engagement Jugendlicher wird in jedem Land anders gelebt. Der Blick über den Tellerrand zeigt bereits Unterschiede hinsichtlich des Interesses an Politik: So sind in Deutschland, Italien und Österreich Jugendliche stärker an Politik interessiert als etwa in Estland oder der Slowakei.

Politisch engagiert in Europa

Die Teilnahme an Wahlen ist in Deutschland, Italien und Österreich am stärksten ausgeprägt. Beim politischen Protest und der Teilnahme an Streiks holen französische Jugendliche wieder auf. Ethischer Konsum ist besonderes in Finnland ein häufiges Mittel junger Menschen, sich politisch zu beteiligen.

Ein Trend lässt sich in ganz Europa beobachten: Fast zwei Drittel aller Jugendlichen sehen Wählen als die effektivste Form der politischen Beteiligung an. Sie erachten aber die Mitarbeit in NGOs als wirkungsvoller als die Mitarbeit in politischen Parteien.

Problemlöserin Politik

Junge Menschen zwischen 15 und 25 verstehen Politik als eine Möglichkeit, internationale Probleme (68%) bzw. soziale Konflikte zu lösen (67%). 42% sehen in Politik die Chance, eine bessere Welt zu schaffen.

Fast die Hälfte der Jugendlichen (46%) begreift Politik aber auch als leere Versprechungen. Korrupt ist Politik für mehr als ein Drittel der Befragten. Ebenso viele meinen, dass sich Politik nicht um Dinge kümmere, "die für Leute wie dich und mich wichtig sind".

Diese Ergebnisse stammen aus dem Projekt EUYOUPART und wurden von Sabine Westphal im Dezember 2006 bei einem Vortrag für die Friedrich Ebert Stiftung in Berlin präsentiert.

Mehr Informationen finden Sie in der Unterlage zum Vortrag: 
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