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Tirol hat gewählt. Die ORF/SORA/ISA Wahltagsbefragung beruht auf telefonischen Interviews mit 1.210 Wahlberechtigten, die zwischen 22. und 25. Februar durchgeführt wurden (zur Methodik).
Wie die Wahltagsbefragung zeigt, herrschte bei dieser Wahl keine starke Wechselstimmung:
Auf der anderen Seite blicken rund vier von zehn Befragten mit Sorge in die Zukunft und meinen, dass das Leben für die heute junge Generation einmal schlechter sein wird.
Mit 59% ist die Mehrheit der Tiroler Wahlberechtigten mit der Arbeit der bisherigen Landesregierung zufrieden.
Von dieser Zufriedenheit profitiert vor allem die ÖVP, die Grünen erhalten von UnterstützerInnen wie von KritikerInnen der Landesregierung gleichermaßen Stimmen. GegnerInnen der Landesregierung wählten FPÖ und – etwas weniger stark – SPÖ.
Die Wahltagsbefragung zeigt bei dieser Wahl deutliche Unterschiede im Wahlverhalten unterschiedlicher soziodemographischer Gruppen.
Wie bei der Landtagswahl 2013 erzielte die ÖVP deutlich bessere Resultate unter Älteren und erreichte in der Gruppe der Ab-60-Jährigen 68% der Stimmen.
In der Unterscheidung nach formaler Bildung zeigt sich, dass die ÖVP in allen Gruppen an erster Stelle liegt, mit Ausnahme der Personen mit Universitätsabschluss: In dieser Gruppe erreichten die Grünen 29% (ÖVP: 27%).
Die ÖVP hat im Wahlkampf auf Kontinuität und Stabilität gesetzt. '
Für die große Mehrheit der ÖVP-WählerInnen stand ihre Entscheidung schon lange vor dem Wahltag fest. Sie sind mit der Arbeit der ÖVP zufrieden und wünschen sich eine Fortführung der Regierungsarbeit. Wichtigste Wahlmotive waren Spitzenkandidat Günther Platter, die bisherige Arbeit der ÖVP sowie die Inhalte der Partei.
Von den abgefragten politischen Themen haben sich die ÖVP-WählerInnen im Wahlkampf am ehesten mit der Transitfrage auseinandergesetzt (36% „sehr häufig diskutiert“), alle anderen Themen waren weniger wichtig.
Für die SPÖ-WählerInnen standen diesmal die Inhalte der Partei als wichtigstes Wahlmotiv im Vordergrund. Wie die abgefragten Wahlkampfthemen zeigen, ging es dabei vor allem um Sozialleistungen, Wohnen, Gesundheit und Pflege.
Am häufigsten haben die SPÖ-WählerInnen im Wahlkampf über die „Maßnahmen der Bundesregierung“ diskutiert (42% „sehr häufig“). Die Opposition gegen Schwarz-Blau in Wien war demnach ein weiterer mobilisierender Faktor für die SPÖ.
Für die FPÖ-WählerInnen war „Zuwanderung“ mit Abstand das wichtigste Thema im Wahlkampf, gefolgt von „Sicherheit“ und „Arbeitsplätzen“.
14% der Befragten FPÖ-WählerInnen gaben an, dass sie die FPÖ vor allem gewählt haben, weil sie in der künftigen Landesregierung vertreten sein soll. 11% nannten hingegen als Hauptmotiv, dass die Partei eine Kontrollfunktion ausübt und sich um Missstände kümmert.
Ebenso wie die FPÖ konnten die Grünen überdurchschnittlich viele WählerInnen erst in den letzten Tagen vor der Wahl überzeugen. Beide Parteien profitierten daher von der Diskussion über eine Richtungsentscheidung zwischen „Schwarz-Grün“ versus „Schwarz-Blau“ in Tirol.
Hinsichtlich der wichtigsten Wahlmotive stehen bei den Grün-WählerInnen klar die Inhalte im Vordergrund (für 41% wichtigstes Wahlmotiv), d.h. insbesondere die Themen Umweltschutz und Bildung.
Ebenso wie bei der SPÖ profitierte auch die Mobilisierung der Grünen von der Opposition gegen Schwarz-Blau im Bund: 49% der Grün-WählerInnen haben im Wahlkampf sehr häufig über die Maßnahmen der Bundesregierung diskutiert.
Separate Auswertungen für die anderen Parteien sind aufgrund der Stichprobengröße nicht möglich.
Welche Parteien sollen nach Meinung der Befragten in der nächsten Landesregierung vertreten sein?
Die ÖVP-WählerInnen sind in dieser Frage gespalten: Jeweils rund drei von zehn sprechen sich für die Zusammenarbeit der ÖVP mit SPÖ, FPÖ und den Grünen aus.