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Landtagswahl Kärnten 2013

Am Sonntag, den 3. März 2013, wählte Kärnten einen neuen Landtag. SORA analysierte die Landtagswahl auf Basis der Daten der Wählerstromanalyse sowie der ORF/SORA/ISA Wahltagsbefragung unter 1.235 Wahlberechtigten.

FPK-Einbruch: Größte Verluste bei Jungen

Die FPK („Die Freiheitlichen in Kärnten - FPK Liste Gerhard Dörfler“) kann nur 29% der WählerInnen aus dem Jahr 2009 (damals unter dem Namen „Die Freiheitlichen in Kärnten – BZÖ Liste Jörg Haider“ angetreten) wieder für sich mobilisieren. Fast ein Viertel (22%) der BZÖ-WählerInnen von 2009 haben sich diesmal für die SPÖ entschieden, 11% für das Team Stronach und 23% sind diesmal nicht zur Wahl gegangen.

Nach Altersgruppen erlitt die FPK die stärksten Verluste bei WählerInnen unter 30, von denen 2013 nur mehr 12 Prozent FPK wählten. Überdurchschnittlich gut schnitt die Partei unter Personen zwischen 30 und 59 Jahren sowie unter ArbeiterInnen ab.

SPÖ bei Älteren und Frauen besonders stark

Die SPÖ erhielt überdurchschnittlich viele Stimmen von WählerInnen über 60 Jahren. In dieser Altersgruppe war auch die ÖVP stärker, Personen unter 30 stimmten umgekehrt stärker für die Grünen und vor allem das Team Stronach. Frauen wählten bei der Landtagswahl stärker die SPÖ, sie kam hier auf 41 Prozent.

Stärkstes Wahlmotiv für die SPÖ war der Wunsch, Peter Kaiser soll den Landeshauptmann stellen (68% „trifft sehr zu“) gefolgt von der Interessenvertretung.

Intereressensvertretung stärkstes Motiv für ÖVP

Die ÖVP wurde in Kärnten von Frauen und Männern etwa gleich häufig gewählt; überdurchschnittlich ist die Unterstützung im Altersvergleich unter den über 59-Jährigen (20% wählten in dieser Gruppe ÖVP).

Stärkste Wahlmotive für die ÖVP waren die Interessensvertretung gefolgt vom Stammwähler-Motiv.

Grüne überzeugen mit Kontrollargument

Die Grünen wurden auch bei dieser Wahl vor allem von Jüngeren gewählt. Wichtigstes Wahlmotiv war die Kontrolle von Missständen (59 Prozent „trifft sehr zu“).

Zugewinne erzielen die Grünen von mehreren Parteien, sodass sich die Wählerschaft neben wieder mobilisierten Grün-WählerInnen auch aus ehemaligen WählerInnen des BZÖ (19%), der ÖVP (18%) sowie der SPÖ (16%) zusammensetzt. 9% der Grün-WählerInnen von 2013 sind ehemalige NichtwählerInnen. Wanderungen von den Grünen 2009 an andere Parteien gehen vor allem an die SPÖ (4.000 Stimmen).

Team Stronach WählerInnen überdurchschnittlich jung und männlich

Die Wählerschaft des Team Stronach setzt sich überdurchschnittlich aus männlichen Wählern sowie aus Jungen zusammen: 20% der unter 30-Jährigen entschieden sich bei dieser Wahl für das Team Stronach. Stärkstes Motiv der WählerInnen, sich für das Team Stronach zu entscheiden, war die Kontrolle von Missständen (69% „trifft sehr zu“).

Laut Wählerstromanalyse stammen die Hälfte der Stronach-Stimmen von ehemaligen BZÖ-WählerInnen, 18 Prozent von der SPÖ und 7% von der ÖVP. Ein Fünftel (21%) der WählerInnen des Team Stronach sind NichtwählerInnen von 2009.

Wahlverhalten und die Entwicklung von Kärnten

Im Rahmen der Wahltagsbefragung wurde auch erhoben, wie sich das Bundesland Kärnten aus Sicht der Befragten seit der letzten Landtagswahl 2009 entwickelt hat. Eine Mehrheit von 54 Prozent der Befragten gab an, dass sich Kärnten eher negativ entwickelt hat. Für knapp 30 Prozent hat sich nichts verändert, 13 Prozent meinten, eine positive Entwicklung zu erkennen.
Diese Gruppe stimmte auch überdurchschnittlich stark für die FPK, sie erreichte hier 56 Prozent. KritikerInnen der Entwicklung Kärntens gaben ihre Stimme hingegen vor allem der SPÖ und den Grünen.

Themen im Wahlkampf

Arbeitsplätze und die Bekämpfung von Korruption waren die wichtigsten Themen für die KärntnerInnen für ihre Wahlentscheidung. Praktisch gleichauf lagen Bildung, die Kosten des täglichen Lebens sowie Gesundheit und Pflege.