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News

Wer hat wen warum gewählt?

Wahlen

Größter Unterschied im Wahlverhalten zwischen Pessimisten und Optimisten

Alexander Van der Bellen hat diese Wiederholungswahl klar für sich entschieden.
Die ORF/SORA/ISA Wahltagsbefragung unter 1.218 Wahlberechtigten zeigt, welche Motive bei dieser Wahl entscheidend waren.

Größter Unterschied im Wahlverhalten zwischen Zukunfts-Pessimisten und Optimisten

Eine besonders starke Auswirkung auf das Wahlverhalten hatte bei dieser Wahl der positive oder negative Blick in die Zukunft:

So erzielte Norbert Hofer unter Personen, die die Entwicklung der Lebensqualität in Österreich pessimistisch sehen, mit 70% einen Vorsprung von 40 Prozentpunkten vor seinem Gegner.
Optimisten und Personen, die keine Veränderung der Lebensqualität erwarten, wählten mit 73% bzw. 59% hingegen überwiegend Van der Bellen.

Wie die Wahltagsbefragung zeigt, war dabei die Wahlbeteiligung unter Zukunftsoptimisten deutlich höher als unter Pessimisten, d.h. es gelang der Hofer-Kampagne weniger gut, diese Bevölkerungsgruppe zu mobilisieren.

Starker Gender Gap: Frauen mehrheitlich für Van der Bellen, Männer für Hofer

Wie schon im ersten Wahlgang und der Stichwahl im Mai zeigt sich auch bei der Wiederholungswahl ein starker Gender Gap: Männer stimmten stärker für Norbert Hofer, er erreichte in dieser Gruppe 56%. Frauen wählten hingegen öfter Alexander Van der Bellen, er erreichte unter ihnen 62%.

Van der Bellen-Kampagne punktet mit pro-europäischer Haltung, Vertretung im Ausland und Amtsverständnis

Alexander Van der Bellen überzeugte seine WählerInnen vor allem damit, dass er Österreich im Ausland gut vertreten könne (67% „sehr wichtiges“ Motiv) sowie mit seiner pro-europäischen Haltung (65%). Amtsverständnis (59%) und Kompetenz (58%) von Van der Bellen waren ebenfalls wichtige Entscheidungsmotive.

42% der Van der Bellen-WählerInnen sagten, dass es Ihnen bei dieser Wahl eher um die Verhinderung des Gegenkandidaten gehe als um die Person des Bundespräsidenten. 54% sahen darin auch eine Richtungsentscheidung für Österreich. 

Hofer erfolgreich mit Anti-Establishment-Botschaft und Kompetenz

Die WählerInnen von Norbert Hofer machten ihr Kreuz bei dieser Wahl überwiegend wegen ihres eigenen Kandidaten (51%), und nicht um den Gegner zu verhindern (24%).
Wichtigste Wahlmotive für Hofer waren, dass ihr Kandidat die Sorgen der Menschen verstehe (55% „sehr wichtiges“ Motiv), kompetent sei (55%) und gegen das etablierte politische System auftrete (54%). Für 52 Prozent war ein sehr wichtiges Wahlmotiv, dass Norbert Hofer wichtige Veränderungen im Land anstoßen könne.

Hohes Vertrauen in korrekte Durchführung der Wahl

Eine klare Mehrheit von über 90 Prozent der Befragten hat Vertrauen, dass die Wahl ordentlich durchgeführt und ausgezählt wird, 66 Prozent stimmen der Aussage sehr, weitere 27 Prozent ziemlich zu. Dieses hohe Vertrauen gilt für alle Bevölkerungsgruppen, für WählerInnen als auch NichtwählerInnen, für Hofer- wie für Van der Bellen-AnhängerInnen.

Rund acht von zehn Befragten sagen, dass sie den Sieg des jeweiligen Gegenkandidaten akzeptieren würden (stimme sehr/ziemlich zu). Unter den WählerInnen von Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen meinen dies 77 bzw. 78 Prozent.