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Jede fünfte Frau bekommt Niedriglohn

Arbeitsklima Index

Auch Junge und LeiharbeiterInnen verstärkt betroffen

Rund jede/r siebte Beschäftigte verdient in Österreich (bei Vollzeitarbeit) weniger als 1.300 Euro netto pro Monat. Mit dem Niedriglohn auszukommen, ist eine Herausforderung: Zwei Drittel der Betroffenen sagen, das Geld reicht nur knapp; für elf Prozent reicht es gar nicht aus.

Jede fünfte Frau bekommt Niedriglohn

In den vergangenen drei Jahren lag der Anteil der Niedriglohnempfänger an den Beschäftigten konstant zwischen 13 und 15 Prozent. Zum Teil beträchtliche Unterschiede gibt es dabei nach Alter, Bildungsstand und Geschlecht: So verdienen fast zwanzig Prozent der weiblichen Beschäftigen weniger als 1.300 Euro netto, unter Männern sind es hingegen „nur“ neun Prozent.

Junge in der Niedriglohnfalle

Fast ein Viertel der unter 25-Jährigen bezieht ein niedriges Einkommen. In allen anderen Altersgruppen liegt der Anteil zwischen zehn und 15 Prozent. Mehr als ein Viertel der Beschäftigten mit maximal Pflichtschulabschluss arbeitet für einen Niedriglohn – bei ArbeitnehmerInnen mit Matura und Universitätsabschluss sind es hingegen nur sechs bzw. drei Prozent.

Mit Niedriglohn aus der Arbeitslosigkeit

Für arbeitslose Personen scheint der Niedriglohnsektor oft die einzige Möglichkeit zu sein, wieder einen Job zu finden: 22 Prozent aller Personen, die in den letzten zwölf Monaten arbeitslos waren, arbeiten jetzt für einen Niedriglohn. Das sind um neun Prozentpunkte mehr als bei jenen, die in den vergangenen zwölf Monaten durchgängig in Beschäftigung waren.

Textilbranche und Einzelhandel

Besonders hoch ist der Anteil an Niedriglohnbeschäftigen in der Textilbranche und im Einzelhandel, also in traditionellen Frauenbranchen, sowie in der Land- und Forstwirtschaft, im Tourismus und im Dienstleistungssektor. Hingegen gibt es in der Industrie, im Verkehr, am Bau bzw. im Unterrichtswesen sehr geringe Anteile an Beschäftigten mit niedrigen Einkommen – am seltensten in Großbetrieben mit Betriebsrat. Von den LeiharbeiterInnen verdienen fast 30 Prozent weniger als 1.300 Euro netto.

Schwieriges Auskommen mit dem Einkommen

Mit einem so geringen Lohn oder Gehalt über die Runden zu kommen, fällt rund drei Viertel schwer: Elf Prozent kommen gar nicht mit ihrem Einkommen aus, 65 Prozent nur knapp. Acht von zehn glauben, später nicht oder nur knapp von der Pension leben zu können. Dementsprechend liegt die Arbeitszufriedenheit von NiedriglohnempfängerInnen nur bei einem Wert von 101 Punkten – und somit um sechs Punkte unter dem Durchschnitt.