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News

Geringe Jobzufriedenheit bei FabrikarbeiterInnen

Arbeitsklima Index

Mehr als jede/r fünfte fürchtet um den Arbeitsplatz.

Das Berufsfeld Industrie befindet sich in einem starken Wandel. Vor 20 Jahren zählten noch 39 Prozent aller unselbstständig Beschäftigten zur Arbeiterschaft. Mittlerweile sind es nur mehr 29 Prozent.  Von diesen bezeichnen sich ca. 120.000 als Fabrikarbeiter. Die Digitalisierung und Automatisierung von manuellen Arbeitsprozessen („Industrie 4.0“) hat gerade für diese Berufsgruppe weitreichende Konsequenzen.

Männlich, älter und mit Lehre

Drei Viertel aller FabrikarbeiterInnen sind Männer. Sie sind im Durschschnitt 42 Jahre alt, 39 Prozent sind über 45. Fast die Hälfte der FabrikarbeiterInnen hat einen Lehrabschluss, allerdings haben vier von zehn keinen über die Pflichtschule hinausgehenden Bildungsabschluss mehr erlangt. Mit 27 Prozent liegt der Anteil an Beschäftigten mit Migrationshintergrund mehr als doppelt so hoch als in anderen Berufsgruppen (13 Prozent).

Pessimistischer Blick in die Zukunft

Sowohl die Karriereaussichten als auch die subjektiven Arbeitsmarktchancen werden von FabrikarbeiterInnen wesentlich schlechter eingeschätzt als von anderen ArbeitnehmerInnen. Nicht einmal jede/r Dritte glaubt, er/sie könne „leicht“ wieder eine neue annehmbare Stelle finden. 21 Prozent sind sich ihres derzeitigen Arbeitsplatzes unsicher.

Hinzu kommen die neuen Herausforderungen, wie sie derzeit intensiv unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ diskutiert werden: Nur 28 Prozent der FabrikarbeiterInnen glauben zum Beispiel, ihre Arbeit mit ihrer jetzigen Qualifikation auch in fünf Jahren noch „sehr gut“ ausüben zu können. Ein Viertel rechnet damit, dazu nur noch mittel bis sehr schlecht in der Lage zu sein.

Jobzufriedenheit deutlich niedriger

FabrikarbeiterInnen erreichen im Schnitt der Jahre 2010 bis 2015 einen Arbeitsklima Index von lediglich 100 Punkten. Das sind acht Punkte weniger als der Wert in sonstigen Berufen.

Karriere- und Arbeitsmarktchancen werden von FabrikarbeiternInnen nicht nur aufgrund ihres höheren Durchschnittsalters schlechter eingeschätzt. Hinzu kommt: Sowohl mit Art und Inhalt der beruflichen Tätigkeit als auch mit den Möglichkeiten, über Arbeitsabläufe selbst zu bestimmen, sind FabrikarbeiterInnen deutlich unzufriedener als andere Berufsgruppen. Ein Fünftel ist explizit unzufrieden mit dem Ausmaß der eigenen Gestaltungsmöglichkeiten bei der Arbeit.

 

Bild: Nino Satria