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News

Zwei Drittel machen Überstunden

Arbeitsklima Index

Große Mehrheit möchte Arbeitszeit reduzieren

Die Daten der Statistik Austria und des Österreichischen Arbeitsklima Index zeigen: Die österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten EU-weit am drittlängsten. Mehr als zwei Drittel mussten in den vergangenen drei Jahren zumindest gelegentlich Überstunden machen – und zwar quer durch alle Branchen. Das hat signifikante Auswirkungen auf die Arbeits- und Lebenszufriedenheit, aber auch auf die Gesundheit.

Wer Überstunden macht, hat höheren Druck ...  

Etwas mehr als ein Fünftel aller Beschäftigten gibt an, durch Zeitdruck belastet zu sein. Von jenen, die mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten, sind es knapp 30 Prozent. Und von jenen, die häufig Überstunden leisten, sind es sogar 42 Prozent.
Ähnlich verhält es sich beim Arbeitsdruck: Während 15 Prozent aller Beschäftigten das Gefühl haben, nie durchschnaufen zu können, sind es bei jenen, die über 40 Stunden arbeiten 23 Prozent und bei jenen, die häufig Überstunden machen, sogar 33 Prozent.

... und kann schwer abschalten

Wer viele Überstunden macht, der nimmt die Arbeit im Kopf mit nach Hause: Fast die Hälfte derer, die häufig Überstunden machen, denkt auch in der Freizeit an den Job. Von jenen, die selten oder gar nie Überstunden machen müssen, ist es „nur“ ein Viertel.
Häufige Überstunden führen auch dazu, dass sich die Arbeitnehmer/-innen weniger leistungsfähig fühlen. Je länger die Menschen arbeiten, desto geringer ist ihre Produktivität.

Schlechtere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Knapp 30 Prozent der Beschäftigten, die mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten, können Beruf und Privatleben nur schlecht vereinbaren. Unter jenen Befragten, die bei einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von mehr als 40 Stunden häufig Überstunden leisten müssen, geben sogar 42 Prozent an, dass die Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben schlecht ist.

Erschöpfung, Schlafstörungen, Rückenschmerzen

Die Länge der Arbeitszeit wirkt sich auch auf den Gesundheitszustand aus. Überlange Arbeitszeiten führen etwa zu körperlicher Erschöpfung, Schlafstörungen sowie Rücken- und Kreuzschmerzen. Etwas mehr als ein Drittel der Beschäftigten, die zwischen 35 und 47 Stunden pro Woche arbeiten, leiden unter körperlicher Erschöpfung. Von jenen, die zwischen 48 und 59 Wochenstunden arbeiten, ist fast die Hälfte körperlich erschöpft.

Drei Viertel wollen Arbeitszeit reduzieren

Aus den genannten Gründen wollen drei Viertel der Beschäftigten, die mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten, die Arbeitszeit reduzieren. Am häufigsten formulieren diesen Wunsch Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialbereich, gefolgt von jenen, die im Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen tätig sind und ArbeitnehmerInnen in Industrie und Gewerbe sowie in der Verwaltung.

Der Österreichische Arbeitsklima Index misst und beschreibt seit 21 Jahren vierteljährlich die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen aus Sicht der Arbeitnehmer/-innen. Alle Infos zum Arbeitsklima Index, der von SORA und IFES im Auftrag der AK Oberösterreich erhoben wird, finden Sie unter ooe.arbeiterkammer.at/arbeitsklima.

Bildquelle: hbrinkman, sxc.hu