Ziel des Projekts war es, mithilfe des im Jahr 2003 erhobenen Datensatzes "Leben und Lebensqualität in Wien II" mehr Einblick in die Situation und in die spezifischen Bedürfnislagen der Wiener Bevölkerung mit Migrationshintergrund zu bekommen.
Ein beachtlicher Anteil der Wiener Wohnbevölkerung weist einen Migrationshintergrund auf. Dabei handelt es sich nicht nur um selbst zugewanderte Personen, sondern auch um deren Nachkommen in der zweiten und dritten Generation. Diese Bevölkerungsgruppe ist sehr heterogen - die Lebenssituation unterscheidet sich je nach Einwanderungsphase, Zuwanderungsmotiv, Aufenthaltsdauer, Herkunftsland etc. Einen großen Anteil dieser Gruppe bilden "ArbeitsmigrantInnen" der 1960er und 1970er (v.a. aus Ex-Jugoslawien und der Türkei) sowie deren Nachkommen. Über die Lebenssituation der zweiten Generation von MigrantInnen insgesamt ist noch relativ wenig bekannt. Dies ist u.a. auch auf die mangelhafte Datensituation zurückzuführen.
Analyse der Situation von MigrantInnen
Die herkömmlichen Datensätze der offiziellen österreichischen Statistik lassen keine tiefer gehenden Analysen der Bevölkerung mit Migrationshintergrund zu. So werden kaum Merkmale erfasst, die eine Definition verschiedener MigrantInnengruppen ermöglichen.
Durch die migrationsspezifischen Fragen im Datensatz "Leben und Lebensqualität in Wien II" ist es möglich, einerseits verschiedene Gruppen von MigrantInnen zu identifizieren und andererseits Zusammenhänge im Kontext Migration zu analysieren.
SORA untersucht als Teil einer vom Institut für Europäische Integrationsforschung (EIF) an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) koordinierten Projektgemeinschaft gemeinsam mit diesem und dem Institut für Soziologie der Universität Wien im Auftrag der Magistratsabteilung für Integrations- und Diversitätspolitik die Situation von Personen mit Migrationshintergrund in Wien. Der Schwerpunkt liegt auf Personen mit ex-jugoslawischer und türkischer Herkunft - im Generationenvergleich sowie im Vergleich zur einheimischen Wiener Bevölkerung.