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News

Ein „Navi“ für das Datenmeer

Projekte

EU-Projekt entwickelt neue Wege der intelligenten Suche und automatisierten Inhaltsanalyse.

Unser Wissen wächst rasant und ist zunehmend online verfügbar. Aber wie kann die Information im Datenmeer sinnvoll überblickt, gehoben und analysiert werden? – Das EU-Projekt LivingKnowledge leistet Pionierarbeit und entwickelt intelligente Software-Anwendungen.

Abfragen in Google und anderen Suchmaschinen sind aus unserem Berufs- und Alltagsleben nicht mehr wegzudenken. Was aber, wenn die Suchmaschinen zugleich auch die Durchsicht und Auswertung der oft Tausenden Treffer übernehmen könnten?

Das EU-Projekt LivingKnowledge zielt auf solche grundlegenden Innovationen von Such- und Wissensmanagement-Technologien ab. Im Konsortium des Projekts arbeiten ForscherInnen aus den Sozialwissenschaften, der Kognitionswissenschaft und Linguistik, der Bibliothekswissenschaft sowie der Informationstechnologie interdisziplinär zusammen. SORA steuert die sozialwissenschafltiche Expertise für das Dreijahres-Projekt bei.

Inhaltsanalyse trifft lernende Computer

Die Vision von LivingKnowledge: Computer sollen uns immer mehr Arbeiten nicht nur in der Suche, sondern auch in der Auswertung und Aufbereitung von Informationen abnehmen.

SORA Geschäftsführer Christoph Hofinger erläutert: „Wir werden in rascher Zukunft jeden Morgen von Computern generierte Reports abrufen können zu den Themen, Personen oder Produkten, die uns interessieren.“ Und hier geht es nicht mehr nur um simple Informationen, wie oft Personen, Themen, Produkte usw. im Internet bzw. auch im Web 2.0 vorkommen. Automatisch ausgewertet werden soll auch, ob Berichterstattung kritisch oder positiv ist, in welchen thematischen Zusammenhängen sie auftritt und wie sie sich über die Zeit verändert.

SORA hat zu diesem Zweck unterschiedliche Ansätze der Text- und Inhaltsanalyse integriert und ein Codebuch entwickelt, das die automatische Auswertung vielfältiger Textelemente erlaubt. Darüber hinaus dienen die Ergebnisse von SORA gleichsam als „Trainingslager“, in dem Computer-Algorithmen im Rahmen maschinellen Lernens optimiert werden können.

Anwendungen in der Markt-, Medien- und Sozialforschung sowie für Kampagnen- und Kommunikations-Management

Die Vorteile der automatisierten Inhaltsanalyse liegen auf der Hand: Große Datenmengen können in Echtzeit durchforstet und ausgewertet werden. Dabei übernehmen die Computer jene Arbeiten, die für menschliche Codierer mühsam sind und hohe Konzentration erfordern.

Christoph Hofinger: „Mittlerweile sind die Maschinen auch in der Lage, unterschiedliche Bedeutungen von Worten zu erkennen. – Wenn ich etwa nach dem Wort „apple“ suche, kann der Algorithmus die kalifornische IT-Firma vom Obst unterscheiden und die Suchergebnisse entsprechend gruppieren und auswählen.“ Eine weitere Vision für SORA: Automatisierte Inhaltsanalyse soll in Zukunft auch das Vorkommen inhaltlicher Botschaften und kommunikativer Frames (also Rahmenerzählungen) beobachtbar machen, um so Kampagnenziele sinnvoller evaluieren und optimieren zu können.

Zusammenarbeit von SORA mit internationalen Technologie-Partnern geht weiter

„Für SORA bringt die Zusammenarbeit mit Technologie-Partnern die Möglichkeit innovativer Entwicklungsarbeit, die wir für unsere eigene Tätigkeit etwa in der Medienbeobachtung oder der Kommunikationsberatung nutzen“, so Christoph Hofinger. „Die universitären Partner wiederum schätzen an SORA die größere Marktnähe eines angewandten Instituts.“

Das Projekt LivingKnowledge läuft noch bis 31. Jänner 2012; Folgeprojekte zur automatisierten Inhaltsanalyse sind beantragt.

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Bildcredit: Ambrozjo, www.sxc.hu