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Landtagswahl Salzburg 2004

Die SPÖ schafft in Salzburg mit einem Stimmenzuwachs von 13,1 Prozentpunkten einen fulminanten Wahlsieg und verdrängt mit 45,4% der Stimmen die ÖVP erstmals seit 1945 auf den zweiten Platz. Diese verliert 0,8 Prozentpunkte und erhält 37,9% der Stimmen. Große Verluste in der Höhe von 10,9 Prozentpunkten verzeichnet die FPÖ, die 8,7% der Stimmen erreicht. Die Grünen legen um 2,6 Prozentpunkte auf 8% der Stimmen zu. Die Wahlbeteiligung lag bei 77%, um 3 Prozentpunkte höher als 1999.

Die großen Trends dieser Wahl sind:

  • Die äußerst starke Mobilisierung von SPÖ-WählerInnen
  • Die hohen Zugewinne für die SPÖ aus allen Richtungen
  • Die hohen Verluste der FPÖ vor allem an die SPÖ
  • Der starke WählerInnen-Austausch bei den Grünen

Wählerströme

Die Zugewinne der Wahlsiegerin SPÖ kommen aus allen Richtungen, allen voran 20.000 Stimmen von der FPÖ. 10.000 Stimmen erhält die SPÖ von den NichtwählerInnen, 5.000 von den Grünen und 8.000 von der ÖVP. Diese Zugewinne bauen auf einer soliden Basis auf: Die SPÖ konnte 95% ihrer WählerInnen von 1999 auch diesmal wieder für sich mobilisieren.

Die ÖVP hat in absoluten Zahlen Stimmen gewonnen: 9.000 Freiheitliche und 3.000 Grün-WählerInnen haben sich dieses Mal für die ÖVP entschieden. Auch 6.000 ehemalige NichtwählerInnen votierten diesmal für die ÖVP, im Gegenzug enthielten sich aber 5.000 ÖVP-WählerInnen von 1999 der Stimme. Dass die ÖVP trotz der Zugewinne in Prozenten verloren hat, liegt an der gestiegenen Wahlbeteiligung.

Die FPÖ konnte nur noch ein Drittel ihrer WählerInnen von 1999 für sich mobilisieren. Sie hat an die SPÖ mit 20.000 Stimmen mehr als doppelt so viel verloren wie an die ÖVP mit 9.000 Stimmen.

Eine noch niedrigere Behalterate als die FPÖ (33%) haben die Grünen mit 26%: Das bedeutet, dass drei von vier WählerInnen von 1999 diesmal nicht für die Grünen votierten und kennzeichnet einen sehr ausgeprägten WählerInnen-Austausch: Die Abwanderung ging vor allem in Richtung SPÖ (5.000 Stimmen) und ÖVP (3.000 Stimmen). Die Zugewinne der Grünen kommen - in der Höhe von 7.000 Stimmen - in erster Linie von ehemaligen LIF-WählerInnen. Weitere 7.000 Stimmen konnten die Grünen von den NichtwählerInnen mobilisieren, 3.000 von der FPÖ.

Folgende Wählerwanderungen von der Landtagswahl 1999 zur Landtagswahl 2004 hat SORA berechnet:

Tabelle 1: Wählerwanderungen bei der Landtagswahl Salzburg 2004, absolut in 1.000 Stimmen

ÖVP '04

SPÖ '04

FPÖ '04

Grüne '04

Nichtw. '04

Summe '99

ÖVP '99

85

8

2

1

5

101

SPÖ '99

1

80

1

1

2

85

FPÖ '99

9

20

17

3

3

51

Grüne '99

3

5

1

4

1

14

Sonst. '99

1

1

0

7

1

10

Nichtw. '99

6

10

4

7

77

104

Summe '04

105

125

24

22

89

365

Beispiel: Von den ÖVP-WählerInnen 1999 haben bei der Landtagswahl 2004 8.000 die SPÖ gewählt, 2.000 haben die FPÖ gewählt, 5.000 sind nicht zur Wahl gegangen, etc.

Tabelle 2: Wählerwanderungen bei der Landtagswahl Salzburg 2004, in Prozent

ÖVP '04

SPÖ '04

FPÖ '04

Grüne '04

Nichtw. '04

Gesamt

ÖVP '99

84%

8%

2%

1%

5%

100%

SPÖ '99

1%

95%

1%

1%

2%

100%

FPÖ '99

17%

39%

33%

5%

5%

100%

Grüne '99

23%

37%

5%

26%

10%

100%

Sonst. '99

8%

9%

1%

71%

10%

100%

Nichtw. '99

6%

10%

4%

7%

74%

100%

Beispiel: Von den ÖVP-WählerInnen 1999 haben 84% wieder die ÖVP gewählt, 8% die SPÖ, 2% die FPÖ, etc.